nicht verpassen! : Atlantik-Klang
„Congo Square“, 23.50 Uhr, WDR
Wenn ein Livekonzert in einem Musikfilm für sich spricht, dann spricht einiges dafür, dass der Musikfilm ein besonders guter ist. Denn bei der Übersetzung von Livemusik in Filmmusik geht so viel an körperlich erfahrbarer Präsenz und Dynamik verloren, dass der Film einiges an Ästhetik aufbieten muss, um das verloren Gegangene auszugleichen. Genau das gelingt Michael Schehl mit seiner spielfilmlangen Doku „Congo Square“ vom gleichnamigen Berliner Musikfestival.
Im Oktober 2004 führt der Gitarrist Jean Paul Bourelly über 40 internationale Musiker (Archie Sheep, Vanessa Mason u. a.) im Haus der Kulturen der Welt zusammen. Die „Congo Square“-Konzerte bauen auf dem schwarzen Erbe auf und entwickeln es doch ständig weiter. In unaufdringlichen Bildern zeigt Schehl in weiten Teilen seines Films einfach nur Ausschnitte aus diesen Auftritten.
„Unser Zusammenspiel ist wie ein Fluss: An der Oberfläche sieht er ruhig aus, doch darunter ist die Strömung reißend“, erzählt Bourelly in einer der kurzen Interviewpassagen. Von Schehls Bildern kann man dasselbe sagen. HPI