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Atlanta hält den Hinrichtungsrekord

■ Human Rights Watch erhebt Vorwürfe gegen Olympiastadt

Atlanta (epd) – Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat der Justiz in Atlanta schwere Verletzungen internationaler Rechtsprinzipien vorgeworfen. Entgegen der Eigenwerbung der Olympiastadt als „Hauptstadt der Menschenrechte“ seien die Haftbedingungen besonders schlecht, heißt es in einem gestern in Atlanta vorgestellten Bericht. Georgia halte zudem innerhalb der USA den „Rekord“ an Hinrichtungen. In diesem Jahrhundert seien dort 673 Menschen vom Staat getötet worden.

Wer bei den Olympischen Spielen die gesamte Sportwelt zu Gast habe, müsse sich eine Untersuchung der Menschenrechtspraxis gefallen lassen, schreibt Human Rights Watch in einer 214seitigen Untersuchung mit dem Titel „Moderne Hauptstadt der Menschenrechte?“. Bereits bei den Entscheidungen über die Austragungsorte hätten Menschenrechte eine wichtige Rolle gespielt. So sei Chinas Bewerbung für die Spiele des Jahres 2000 vor allem wegen seiner Menschenrechtsverstöße zurückgewiesen worden.

Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil sind nach dem Menschenrechtsbericht viel mehr Schwarze als Weiße in Haft, und mehrere Gefängnisse in Georgia sind wegen katastrophaler sanitärer Verhältnisse „nicht zum Unterbringen von Menschen geeignet“. Nach Darstellung der Menschenrechtler werden Rauschmittel- und andere Strafgesetze in Atlanta fast ausschließlich gegen schwarze Tatverdächtige angewendet. Schwarze erhielten auch längere Haftstrafen bei gleichen Verbrechen, behauptet Human Rights Watch.

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