Astronomie: Bist du ein Planet?

Forscher entdecken einen Planeten-Kandidaten, auf dem Bedingungen für Wasser und also auch Leben vorherrschen könnten.

Eine Illustration von Proxima Centauri b

So soll er aussehen – ein Modellbild der Wissenschaftler Foto: dpa

BER­LIN taz | Noch birgt er viele Ge­heim­nis­se. Er heißt Pro­xi­ma Cen­tau­ri b – und wird von sei­nen Ent­de­ckern Pla­ne­ten-Kan­di­dat ge­nannt. Er könn­te also ein Pla­net sein. Einer von über 3.500 Pla­ne­ten au­ßer­halb un­se­res Son­nen­sys­tems. Das Be­son­de­re? Er wäre der erd­nächs­te, „nur“ gute vier Licht­jah­re ent­fernt. Das sind etwa 40 Bil­lio­nen Ki­lo­me­ter. Und trotzdem sind viele Astronomen begeistert.

Proxima Centauri b um­kreist den roten Zwerg­s­tern und Na­mens­ge­ber Pro­xi­ma Cen­tau­ri in einem Ab­stand von sie­ben Mil­lio­nen Ki­lo­me­tern in der so­ge­nann­ten Le­bens­zo­ne. Zum Ver­gleich: Die Erde ist etwa 20 Mal so weit von der Sonne ent­fernt. Die Zone hat genau die rich­ti­gen Tem­pe­ra­tu­ren, in denen Was­ser flüs­sig blei­ben kann. Deshalb ist die Entdeckung von Proxima Centauri b auch so sensationell.

Was­ser ist nämlich eine wichtige Vor­aus­set­zung für Leben. Ob auf dem po­ten­zi­el­len Pla­ne­ten aber Was­ser oder Leben vor­kommt, ist noch un­klar, be­to­nen 31 Wis­sen­schaft­ler von der Queen Mary Universität in London in der Stu­die, die im Fach­ma­ga­zin „Na­tu­re“ ver­öf­fent­licht wurde.

Eben­so bleibt offen, ob er wie unser Pla­net eine schüt­zen­de At­mo­sphä­re hat. So bald wer­den wir das auch nicht her­aus­fin­den. Die Forscher rech­nen mit konkreten Ein­schät­zun­gen zu den vorherrschenden Um­welt­be­din­gun­gen erst in den nächs­ten Jahr­zehn­ten.

Das ist tech­nisch be­dingt: Die nächs­te Ge­ne­ra­ti­on von Te­le­sko­pen, die diese Er­kennt­nis­se er­mög­li­chen, wird erst in 15 Jah­ren er­war­tet, sagt Axel Quetz, Spre­cher beim Max-Planck-In­sti­tut für As­tro­no­mie. Ein solches Teleskop hätte einen Spie­gel­durch­mes­ser von 39 Me­tern.

Ein Be­such auf dem mög­li­chen Erd­ver­wand­ten gilt als sehr un­wahr­schein­lich. Mit dem der­zei­ti­gen Stand der Tech­nik bräuch­ten Son­den etwa 60.000 Jahre, um Pro­xi­ma Cen­tau­ri b zu er­rei­chen. In der Theo­rie ar­bei­tet die Wissenschaft an So­lar­se­geln, die die Rei­se­zeit auf Jahr­hun­der­te bis Jahr­zehn­te ver­kür­zen könn­ten. Aber: Von einer Um­set­zung ist die Menschheit noch weit ent­fernt.

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