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Aschewolke verzieht sichFluggesellschaften fordern jetzt Kohle

Nach dem Ende des Flugverbots beziffern die Fluggesellschaften ihre Einbußen auf 1,26 Milliarden Euro. Verkehrsminister Peter Raumsauer (CDU) rechtfertigt sich.

Musste wegen Asche stilhalten: Flugzeug-Triebwerk. Bild: dpa

Sie fliegen wieder: Seit Mittwochmittag dürfen Flugzeuge wieder uneingeschränkt auf deutschen Flughäfen starten und landen. Eine Woche nach den ersten Luftraumsperrungen hob die Deutsche Flugsicherung die Beschränkungen flächendeckend auf. Auch für andere europäische Flughäfen stellte die Aschewolke des auf Island ausgebrochenen Eyjafjalla-Vulkans anscheinend keine Gefahr mehr dar: Fast alle Einschränkungen wurden im Laufe des Tages aufgehoben.

Für Einnahmeausfälle in Höhe von etwa 1,26 Milliarden Euro, die den Fluggesellschaften laut Weltluftfahrtverband IATA durch die Sperrung des Luftraums entstanden sein sollen, forderte der Verband von der EU sowie den europäischen Staaten eine Entschädigung. Verbandspräsident Giovanni Bisignani begründete seine Forderung damit, dass das Ausmaß der Sperrung unverhältnismäßig gewesen sei und die Fluggastrechte einseitig die Airlines belasteten.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), der von den Fluggesellschaften für sein Krisenmanagement kritisiert worden war, verteidigte seine Entscheidungen als "absolut richtig und alternativlos". In einer Regierungserklärung sagte Ramsauer, die Fluggesellschaften müssten ihre Sicherheitsanstrengungen weiter ausbauen. Insbesondere die SPD kritisierte das Krisenmanagement, das die Grünen wiederum als "untadelig" verteidigten. Den Aufschwung sieht Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) durch das Flugverbot nicht gefährdet.

Auch die Einbußen der Fluglinien halten sich nach Ansicht von Experten in Grenzen. Nach Angaben der IATA sparten die Fluggesellschaften sogar Geld ein - zum Beispiel seien die Treibstoffkosten täglich etwa 110 Millionen Dollar geringer ausgefallen. Heiko Balsmeyer, Flugverkehrsexperte beim Verkehrsclub Deutschland, sagte, dass zudem viele der ausgefallenen Flüge nachgeholt würden, was zu "deutlich geringeren Einnahmeverlusten" führe.

Balsmeyer sieht zudem die Airlines in der Pflicht, sich mit möglichen Problemen im Flugverkehr frühzeitig auseinanderzusetzen. Anstatt die Geschwindigkeit staatlicher Sicherheitstests anzuklagen, hätten die Fluggesellschaften zuvor schon eigene Tests durchführen müssen. Laut Balsmeyer dürfen Staaten nicht für "das Versagen des Risikomanagements der Fluggesellschaften" aufkommen. Auch die Forderung der IATA, das Nachtflugverbot vorübergehend auszusetzen, um die Versorgungsströme schnell wiederherzustellen, kann Balsmeyer nicht teilen: "Es kann nicht sein, dass die Probleme auf Kosten der ohnehin schon Fluglärmgeschädigten gelöst werden."

Schrittweise versuchten die Fluggesellschaften am Mittwoch wieder zurück zur Normalität zu finden. Ein Lufthansa-Sprecher erklärte, dass zunächst "alle wichtigen Strecken mit einem hohen Passagieraufkommen und vielen Geschäftsreisenden bedient werden". Zudem wolle Lufthansa "so schnell wie möglich" alle Touristen zurück nach Deutschland holen.

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5 Kommentare

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  • KH
    Karin Haertel

    Wie es Wirschaftsminister Bruederle schon so treffend formulierte muss der, der Gewinne macht auch mit Verlusten rechnen. Dem kann ich mich nur anschliessen und hoffen, dass unsere Regierung nicht wieder auf Kosten der Steuerzahler einknickt.

  • L
    Lotron

    .....ich will auch meine eigenene Kondens!

    Warum ist Kerosin nicht steuerfrei, wäre wahrscheinlich ein Skandal - Abwrackprämie für Fahrräder auch !

     

    Flugzeuge im Bauch sind nicht gesund - Feinstaub ist die Veredelung der Atemwege.

     

    Ist doch ganz einfach.

    Alle fahren mit dem Opel zum Airport Terminal der mit einen Kredit von der HSH finanziert wurde !

    .. und liebe Patin Merkel dir was... wenn das nicht passiert, kaufe ich eine Woche nix ein !

  • M
    MalSO

    DAS nenne ich mal "Mitnahmegesellschaft"! Sollen die sich doch versichern gegen sowas... Als Privatperson werden einem ja auch ständig abwegige Versicherungen angeboten (wie eine Vulkanversicherung). Die hätte jetzt geholfen, sonst: PECH gehabt

  • B
    bodenständig

    Die Fluglinien kriegen ihren Treibstoff, im Gegensatz zur Bahn, steuerfrei. Das ist doch schon eine stete, verdeckte Subvention in Milliardenhöhe. Das reicht ihnen aber noch nicht. Subventionen annehmen, Gewinne einsacken, wenn es mal kurz rückwärts geht, nach dem Staat rufen. Das kann man doch als dreist bezeichnen!

  • C
    claudia

    Die OPEC könnte ja auch noch kommen, wg. ausgefallener Rohöllieferungen an Raffinerien.

     

    Für die Zahlungen gilt:

    Der Antragsteller muß seine fianzielle Situation lückenlos und nachvollziehbar offenlegen. Die Nachweispflicht der Bedürftigkeit liegt beim Antragsteller. Sollten Rücklagen vorhanden sein, so sind diese aufzulösen und nach Verbrauch der aufgelösten Rücklagen ein erneuter Antrag zu stellen.

    Als Gegenleistung für die Unterstützung können Fluggesellschaften verpflichtet werden, bestimmte Leistungen für 1 € pro Flugstunde anzubieten.