■ Der Kreml-Herr mal wieder im Mittelpunkt der Weltpolitik: Die Anerkennung des Westens läßt vergessen, daß die Schuldenprobleme Rußlands nach wie vor ungelöst sind
Beim Besuch in Moskau zeigt die EU-Spitze ihre Unzufriedenheit mit den langsamen Reformen. Sie will wissen, wozu die Finanzhilfen eingesetzt werden ■ Aus Moskau Klaus-Helge Donath
Die russische Krisenstimmung verhindert Reformen. Das Volk braucht gute Nachrichten, damit es aus seiner Starre erwacht. Positive Entwicklungen gebe es schon, nur werde nicht darüber berichtet, meint eine wachsende Gruppe von Russen ■ Aus Moskau Barbara Kerneck
■ Danijl Dondurej, Soziologe und Chefredakteur der Zeitschrift „Iskusstwo Kino“ (Kino-Kunst) will mit der Veröffentlichung von guten Nachrichten dem russischen Volk die Katastrophensucht austreiben
■ Die russische Historikerin Marina Pawlowa-Silwanskaja vom Moskauer Carnegie-Zentrum über die gesellschaftlichen Folgen der ökonomischen Krise, den Mord an der Politikerin Galina Starowojtowa und die
Der Nahrungsmittelengpaß in Rußland hat auch mit landeseigenen Strukturen zu tun. Der Generaldirektor des Kombinats „Don“ will die Krise für sich nutzen ■ Von Barbara Kerneck
■ Ministerpräsident Primakow verkündet ein Anti-Krisen-Paket, das den IWF auf die Palme bringen dürfte: Preiskontrollen und kräftig Rubeldrucken. Liberale Politiker sprechen inzwischen vom Ende der russische
Die russischen Regionen setzen sich immer mehr vom Zentrum ab und wirtschaften auf eigene Rechnung. Doch der Kreml hat immer noch kein tragfähiges Föderalismuskonzept. Dem Riesenreich droht der Zerfall ■ Aus Samara Klaus-Helge Donath
Die Wirtschaftskrise in Rußland trifft besonders die jungen Mittelschichten. Viele Geschäfte brechen zusammen. Dabei könnte gerade die neue Bourgeoisie demokratische Strukturen entwickeln helfen ■ Aus Moskau Karsten Grawert
■ Regierung will zunächst Nothaushalt für das vierte Quartal absegnen lassen. Internationaler Währungsfonds verschiebt Gespräche auf Ende Oktober. Präsident Jelzin bricht Staatsbesuch in Kasachstan
■ Rußlands Premierminister Primakow kündigt neue Wirtschaftspolitik an: Die Gelddruckmaschine wird angeworfen, Hyperinflation achselzuckend in Kauf genommen und das Wodkamonopol des Staates wiederhergestellt