Überraschende Abschlusseinigung beim Biodiversitätsgipfel: Mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresfläche sollen unter Schutz gestellt werden. WWF spricht von einem „lückenhaften, aber letztlich überraschend guten Rahmenwerk“ für den Artenschutz. Umweltministerin Lemke freut sich über einen „Schutzschirm für unsere Lebensgrundlagen“. Fragt sich nur noch, wie die hehren Ziele umgesetzt werden3
Der Vertrag von Montreal geht nicht die Ursachen des Artensterbens an. Trotzdem schafft er einen wichtigen Rahmen, um Flora und Fauna besser zu schützen.
Oder doch nicht? Warum uns Angst beim Kampf gegen die Klimakrise nicht weiterhilft 18–19Wie die Weltgemeinschaft auf der Artenschutzkonferenz die Natur und damit die Erde retten will 4–5Welche Hoffnung man in die Fusionskraft setzen kann 21
Spitzmaulnashorn, Seeadler, Irawadidelfin – um 60 Prozent hat sich die Zahl wild lebender Wirbeltiere weltweit seit 1970 verringert. Das zeigt eine Studie der Naturschutzorganisation WWF 9
STICHHALTIG Ein Vorschlag für den Kampf gegen die Seuche und ihre wichtigsten Überträger: Man könnte Stechmücken der Sorte Aedes aegyptigentechnisch so verändern, dass sie keinen Nachwuchs mehr bekommen. Doch Nutzen und Risiken sind umstritten – auch in der taz ▶Schwerpunkt SEITE 4
NEUZÜCHTUNGENIn den USA normal: gentechnisch veränderte Nutztiere. Aber so was sogar essen? Auch in Europa sammeln Befürworter schon Argumente. Um welche Arten es geht▶Seite 4
GALAPAGOS Die Riesenschildkröte Lonesome George ist tot. Das rund 100 Jahre alte Tier war das letzte seiner Art. Es ist ein prominentes Symbol für das anhaltende Sterben der Spezies. Der WWF schätzt: Allein in den tropischen Regenwäldern verschwinden weltweit etwa drei Arten – pro Stunde ➤ Seite 3
Was auf dem Land nie toleriert würde, ist in den Meeren bittere Wahrheit: Vier Fünftel der globalen Fischbestände sind überfischt. Die Lösung sind Schutzregeln.
Der Verlust von Arten schreitet rapide voran. Den Umweltschutzgremien der UNO fehlt es an realer Macht und an Ressourcen, um sich von Blockiererstaaten nicht aufhalten zu lassen.
Der Treibhauseffekt könnte zur größten Bedrohung der Artenvielfalt werden, warnt eine weltweite Studie von 19 Biologen. Schon 2050 könnte jede vierte Art dem Tod geweiht sein
Ab Sonntag werden in Chile 160 Staaten über den Handel von Walfleisch, Elfenbein und Mahagoni entscheiden. Auch der Schutz von 8.000 Tier- und 40.000 Pflanzenarten steht auf der Agenda
■ Der Kanzler eröffnet die 5. Kioto-Folgekonferenz in Bonn mit Lob für die bisherige deutsche Klimapolitik und Versprechungen. Jetzt sollen Beschlüsse für das entscheidende Treffen im Jahr 2001 vorbereitet werden