■ Die chinesische Regierung läßt Gebiete überschwemmen, um Industriemetropole vor dem Hochwasser zu retten. Mehr als 13 Millionen Menschen wurden evakuiert
■ In den Hochwassergebieten Chinas sind die Fluten am Wochenende weiter gestiegen. Die Millionenstadt Wuhan war gestern trotz einiger Deichsprengungen flußaufwärts akut bedroht. In Paizhu, rund 70 Kilometer vor der Jangtse-Metropole, war es schon vor einer Woche zu einem Dammbruch mit verheerenden Folgen gekommen. Bauern berichten von mindestens tausend Toten. Doch Armee und Zivilschutz hüllen sich über die Zahl der Opfer in Schweigen.
■ Dirk Wollesen, Geograph an der Universität Gießen, über die Ursachen des Jangtse-Hochwassers: „Das größte Problem sind die Eindeichungen und die fehlenden Wasserrückhaltegebiete“
■ In China spitzt sich die angespannte Lage im Hochwassergebiet weiter zu. Bei einem Deichbruch starben über hundert Soldaten in den gelbbraunen Fluten. Jetzt droht noch ein Taifun
■ Landgewinnung, Bodenversiegelung und Abholzung verschärfen das jahrhundertealte Problem der Überschwemmungen in China. Der Dreischluchtenstaudamm wird es nicht lösen
■ In China verschärft anhaltender Regen die Lage in den Hochwassergebieten am Jangtse. Die staatlichen Hilfsmaßnahmen dienen jetzt auch dem Schutz vor Krankheiten und Seuchen
■ In China fordern die Überschwemmungen immer mehr Opfer. Die ersten Deiche halten den Fluten nicht mehr stand. Millionen kämpfen gegen das Wasser. Keine Ende des Regens in Sicht
Der Bau des umstrittenen Drei-Schluchten-Staudamms in China tritt heute mit der Sperrung und Umleitung des drittgrößten Flusses der Welt in seine entscheidende Phase ■ Von Sven Hansen
Bonn bringt mit seiner China-Politik die USA in Zugzwang. Auch dort fordert die Industrie: Finanziert uns die Aufträge am Jangtse-Staudamm ■ Aus Bonn Bettina Gaus
Außenminister will Beziehungen zu China normalisieren und bringt Bürgschaften für Staudamm mit. Mit dem Geschenk konterkariert er seine eigene Menschenrechtspolitik ■ Aus Berlin Sven Hansen