Der geplante Werteunterricht bringt CDU und Kirchen auf die Barrikade, dabei galt für die Stadt schon längst eine Ausnahme. Und viele Berliner sind mit den Plänen einverstanden
Kehret um!, rufen Kirchen und CDU. Denn die SPD will zwar Werte an Schulen lehren lassen, aber nicht nur christliche. Auch Johannes Rau, Günter Jauch und Sabine Christiansen sind schon auf dem Kreuzzug gegen den Untergang des Abendlandes
Die Religionslehrerin Ruthild Hockenjos hält die Debatte um den Werteunterricht für „unverständlich hitzig“. Selbstverständlich brauche die Stadt ein gemeinsames Fach für alle Kinder: „Austausch und Streit sind notwendig“
Die PDS könnte sich nun doch den Werte vermittelnden Unterricht an Berlins Schulen vorstellen: als Pflichtfach, zunächst ab der 7. Klasse. SPD entscheidet erst Anfang April, auch Grüne sind für Werte
Senat beschließt Gesetzentwurf zum Verbot religiöser Symbole, wie des Kopftuchs. Es bleiben zwei Gummiparagraphen: Sonderregelungen für Kitas und Schmuckstücke
Religionswissenschaftler der Freien Universität haben ein 650 Seiten starkes Nachschlagewerk zum religiösen Leben an der Spree verfasst – eine Fleißarbeit zum Glaubensteppich im „gottlosen Berlin“
Spätestens nach dem 11. September 2001 ist eine Diskussion um die Gewalttätigkeit der monotheistischen Religionen entbrannt. Warum die Religionen nicht für blutrünstige Kreuzzüge verantwortlich sein wollen
Peter Anhalt besitzt die Lizenz zum Predigen. In seiner Theologischen Praxis können Paare heiraten, die einen ungewöhnlichen Ort für den Bund der Ehe suchen und keine standardisierte Hochzeit wollen: „Nur unter Wasser traue ich mich nicht zu trauen“
Jede Religion leistet wichtige Beiträge zum Frieden, auch in diesen Zeiten: Die Grünen luden Vertreter der evangelischen Kirche und der muslimischen Gemeinde zu einem interkulturellen Gespräch in die türkische Sehitlik-Moschee am Columbiadamm