Serbiens Regierung ist am Streit um das Kosovo zerbrochen. Präsident Tadic kündigte nun offizielle Neuwahlen an, um die Blockade im Land zu durchbrechen.
Für Nachbarstaaten ist die Frage der Kosovo-Anerkennung eine Belastungsprobe. Auch in ihren Ländern steht der instabile Friede zwischen Ethnien auf dem Spiel.
In der serbischen Hauptstadt gehen am Rande einer Massenkundgebung gegen die Unabhängigkeit des Kosovo gewalttätige Demonstranten gegen Botschaften und Geschäfte vor. Polizei greift zunächst nicht ein. Sicherheitsrat verurteilt Angriffe scharf
Jeden EU-Staat selbst über die Anerkennung des Kosovos entscheiden zu lassen, ist eine weise Entscheidung. Mit Hilfe der EU könnten Grenzen am Balkan vielleicht bald wieder verschwinden.
Die neue Polizei- und Justizmission Eulex soll weitreichende Vollmachten im Umgang mit dem Kosovo bekommen. Aber sie kann auch ein bürokratisches Monstrum werden.
Die Albaner vertrauen der internationalen Unterstützung und erwarten eine baldige Unabhängigkeitserklärung. Auch geplanter serbischer Boykott ändert daran nichts.
Der amtierende Präsident Boris Tadic hat mit mehr Unterstützung aus Brüssel für seine Wiederwahl gerechnet. Seine proeuropäische Kampagne verliert so an Glaubwürdigkeit.
Das Stabilitätsabkommen scheitert am Widerstand von Belgien und den Niederlanden. Es kommt nur zustande, wenn Boris Tadic nach dem 3. Februar Präsident Serbiens bleibt.
Die EU-Außenminister vertagen Entscheidungen über Serbien und Kosovo. Sie wollen sich vor der Präsidentschaftswahl nicht Serbiens innere Angelegenheiten einmischen.