Bei der Urwahl der italienischen Opposition am Sonntag geht es um mehr als bloß den nächsten Parteichef. Abgestimmt wird auch über die zukünftige Struktur des linken Lagers.
Polizei startet Verhaftungswelle gegen Aktivisten, die bereits im Mai demonstrierten. In Rom gibt es militante Aktionen, in L'Aquila bleiben Bars geschlossen.
Seit einem Jahr ist er wieder im Amt als Ministerpräsident: Silvio Berlusconi - das "sanfte Monster"? Der Kulturphilosoph Raffaele Simone erklärt das System neue Rechte.
Die Demokratie in Italien ist nicht in Gefahr, meint der Zeithistoriker Ernesto Galli della Loggia. Er sieht den Grund für Berlusconis fortdauernden Erfolg vor allem im Versagen der Linken.
Die Selbstdemontage der italienischen Opposition trägt dazu bei, das Land in eine De-Facto-Autokratie zu verwandeln. Sie braucht vor allem eine neue Politik.
Im einstigen Traumland der Kommunisten herrscht Berlusconi fast unangefochten. Denn das umworbene Prekariat hat keine Lust, abgehalfterten, linken Funktionären zu folgen.
Die ranghöchsten angeklagten Polizisten sind im Prozess wegen Übergriffen auf G8-Kritiker in Genua freigesprochen worden. Nur 13 Beamte wurden verurteilt.
Die Kleinen bestraft man kaum, die Großen nicht: Ein Skandal, sagt Vittorio Agnoletto, der den Protest organisierte. Die an der Aktion beteiligten Spitzenbeamten wurden befördert.
Die stramm linken Parteien Italiens, die alle nicht mehr im Parlament sind, bringen in Rom mehr als 100.000 Demonstranten auf die Straße. Politisch sind sie jedoch zerstritten.
Gericht in Catania fällt einmaliges Urteil. Mutter verliert Sorgerecht, weil der Sohn Kommunist ist. Erziehungsberechtigt ist jetzt der stramm rechte Vater.