Im NSU-Ausschuss trifft sich die politische Elite Deutschlands, um die Neonazi-Mordserie zu untersuchen. Schon jetzt ist klar: Jeder Zeuge ist ein Versager.
VERTRAUENSPERSON Naziskin Thomas S. war Blood-&-Honour-Aktivist, Lover von Beate Zschäpe, NSU-Unterstützer – und Informant der Berliner Polizei. Er will die Szene vor Jahren verlassen haben
Die Pannen bei der Aufarbeitung der Nazi-Mordserie haben auch Berlin erreicht. Innensenator Frank Henkel (CDU) führte am Freitag erste Krisengespräche.
Ein halbes Jahr lang verkaufte ein V-Mann Döner. So hofften die Ermittler die Mordserie an Migranten aufzuklären. Im Fokus hatten sie keine Nazis, sondern die "Dönermafia".
Zielfahnder des Landeskriminalamtes Thüringen spürten die Terroristen des NSU bereits drei Jahre nach ihrem Abtauchen aufauf. Warum folgten keine Taten?
Die Dresdner Staatsanwaltschaft ist in Erklärungsnot. Sie ließ Namen von tausenden Demonstranten ermitteln. Im taz-Interview reagiert Oberstaatsanwalt Haase auf die Kritik.
Das sächsische Innenministerium sprach bisher von 460 Fällen, in denen die Polizei Namen und Adressen von Handynutzern ermittelte. Nun sind es doch 40.700 Fälle.
Zuerst wurde der Polizeichef abgesetzt - nun fordert die Opposition auch den Kopf des sächsischen Innenministers. Die Linkspartei will eine Sondersitzung einberufen.