Irland stürzt die Europäische Union offenbar in die Krise: Die Regierung in Dublin hat eine Niederlage bei der Abstimmung über den EU-Vertrag von Lissabon eingeräumt.
Geringe Wahlbeteiligung von 45 Prozent nützt Gegnern. Entsetzen in Brüssel. Ernste Folgen für EU-Strukturen. Barroso, Merkel und Sarkozy wollen Vertrag aber noch nicht beerdigen.
Sollten die Iren den Lissabon-Vertrag ablehnen, blieben wichtige Politikprojekte für Jahre blockiert. EU-Politiker fordern: Über Verträge muss bald europaweit abgestimmt werden.
Der EU-Vertrag von Lissabon ist unsozial und undemokratisch. Deshalb sollten die Iren ihn ablehnen. Sie sind die einzigen EU-Europäer, die das per Referendum tun können.
Am Donnerstag stimmt Irland als einziges Mitgliedsland der EU in einem Referendum über den Grundlagenvertrag ab. Wird der Vertrag abgelehnt, hat Europa ein Problem.
Die Partei von Regierungschef Ahern gewinnt die Parlamentswahlen, aber ihr bisheriger Partner schmiert ab. Die Grünen können keine Mandate hinzugewinnen. Die Frauen bleiben in der Politik weiterhin stark unterrepräsentiert
Das Referendum über die Einschränkung der Staatsbürgerschaft wird angenommen. Doch bei den gleichzeitigen Kommunalwahlen geht die Regierung Ahern baden
Noch erhält, wer in Irland geboren wird, automatisch die irische Staatsbürgerschaft. Dieses Gesetz soll heute per Referendum geändert werden. Die Parteien sind dagegen – ihre Anhänger nach Umfragen mit großer Mehrheit dafür
Mit dem erfolgreichen Referendum auf der Grünen Insel steht der EU-Osterweiterung nichts mehr im Wege. Ausschlaggebend war eine um zehn Prozent höhere Wahlbeteiligung. Die Kampagnen der großen Parteien haben sich ausgezahlt
Damit die EU-Erweiterung auch nach einer irischen Ablehnung des Nizza-Vertrags klappt, müssten Machtfragen neu verhandelt werden. Und das Gefeilsche ginge von vorne los
Irland hat per Volksabstimmung die Nizza-Verträge der EU abgelehnt. Kein Problem: Es gibt im Oktober noch ein Referendum, diesmal ohne Chancengleichheit beider Seiten