Nach langer Debatte entscheidet das Parlament über Gentests an Embryonen. Viele Abgeordnete sind unentschlossen. Am Ende bleibt vielleicht alles, so wie es ist.
ETHIK Am Donnerstag stimmt der Bundestag über die Präimplantationsdiagnostik ab. Ein Streitgespräch zwischen Katrin Göring-Eckardt (Grüne) und Karl Lauterbach (SPD) über den Wert des Lebens und die Zumutbarkeit von Leid ➤ Seite 3
Katrin Göring-Eckardt (Grüne) lehnt die Präimplantationsdiagnostik strikt ab. Karl Lauterbach (SPD) will die PID in Ausnahmefällen erlauben. Ein Streitgespräch.
GENTESTS AN EMBRYONEN Ernsthaft, ehrlich, eindrucksvoll: Wie im Bundestag über die höchst umstrittene Entscheidung zur Präimplantationsdiagnostik debattiert wird ➤ Seite 3
Sollte es zur Zulassung der PID kommen, wäre dies eine bioethische Zäsur. Bisher unterlagen künstlich gezeugte Embryonen in Deutschland einem besonderen Schutz.
Die Präimplantationsdiagnostik spaltet das Parlament, und die Gräben verlaufen quer durch alle Fraktionen - doch die Debatte war voller Respekt und frei von Polemik.
SPÄTGEBÄRENDE I In Berlin ist inzwischen fast jede vierte Schwangere 35 Jahre oder älter. Viele Frauen mittleren Alters scheitern allerdings im Vorfeld daran, schwanger zu werden
SCHWER Etwa jedes achte Neugeborene wiegt mehr als vier Kilogramm und gilt damit als übergewichtig. Grund dafür ist meist die Ernährung der Mütter, sagt der Geburtsmediziner Klaus Vetter
Matthias Bloechle macht Gentests an künstlich gezeugten Embryonen - als Erster in Deutschland. Der Bundestag wird in Kürze darüber entscheiden, ob das verboten wird.
Das oberste deutsche Ethik-Gremium gibt dem Bundestag keine Empfehlung für Präimplantationsdiagnostik. 13 Mitglieder sind dafür, 11 fordern ein Verbot.
Der Bundestag entscheidet in der Präimplantationsdiaknostik über drei fraktionsübergreifende Gesetzesentwürfe. Der Fraktionszwang wird dafür aufgehoben.
Wieviel ist ein Leben wert? In Grossbritannien gibt es zu wenige Eizell- und Samenspender. Nun wird geprüft, ob das die finanzielle Entschädigung dafür erhöht werden kann.
Die Wissenschaftsakademien setzen sich für die Zulassung von PID ein. Sie fordern: Frauen sollen auswählen dürfen, welche Embryonen sie austragen wollen.