Åsa Larsson hat eine ganz eigene Motivation, Kriminalromane zu schreiben: weil sie in ihnen die Frage nach dem Wesen des Todes stellen kann. Auch in ihrem neuen Buch „Bis dein Zorn sich legt“
Mit boshaft-ironischen Seitenhieben auf das akademische Hauptstadtprekariat: In seinem neuen Roman „Kopf unter Wasser“ erweist sich André Kubiczek als gnadenlos genauer Beobachter
Eine einsame Jugend mit Alkohol und zu frühem Sex, ein öffentliches Dasein zwischen Kunstbetrieb, Nachtleben und Feminismus: Die Künstlerin Tracey Emin hat ein Buch über ihr Leben geschrieben. Es heißt „Strangeland“ und ist mal drastisch, mal gefühlig und mal alles zusammen
Włodzimierz Nowak schreibt großartige Reportagen aus dem Grenzgebiet zwischen Deutschland und Polen. Nun sind sie gesammelt auf Deutsch erschienen – sorgfältig arrangierte Schlaglichter, die zeigen, wie das Abstraktum Geschichte seinen Niederschlag im Schicksal der Einzelnen findet
Frederick Taylor sorgte 2004 für Aufsehen mit seinem Buch über Dresden als legitimes Angriffsziel im II. Weltkrieg. Nun hat er ein Buch über die Berliner Mauer geschrieben, das große Politik und kleine Begegnungen verbindet
Osten gleich Osten? Von DDR bis Bulgarien? György Dalos erzählt die Ereignisse, die vor 20 Jahren zum Ende der realkommunistischen Regime führten, und fragt nach den länderspezifischen Voraussetzungen und Entwicklungen. Ohne Helden, ohne Nostalgie
Jürgen Osterhammels Geschichte des 19. Jahrhunderts zeigt eine Welt im Umbruch, deren etablierte Wahrnehmungsmuster uns bis heute prägen. Ein grandioses Porträt einer Epoche und vor allem: ein Stück Weltgeschichte ohne Eurozentrismus
Ein neuer Band in der „Schwarzen Reihe“ antwortet mit Aufsätzen einschlägig Forschender auf die viel diskutierte Frage, wie man Mitglied in der NSDAP wurde
Der Fortschritt der Biowissenschaften hat die Dinge nicht vereinfacht. Helga Nowotny und Giuseppe Testa erinnern daran: Das Individuum ist mehr als sein Gencode
Als 2005 die französischen Vorstädte brannten, war es ein Leichtes, die Jugendlichen zu kriminalisieren. Robert Castel hingegen zeigt: Die Banlieue-Jugendlichen sind Bürger zweiter Klasse und von Prekarität und Ausgliederung bedroht
Ein neuer Aufsatzband von Judith Butler eignet sich gut, um die Entwicklung der Philosophin von der Queer-Aktivistin zur Menschenrechtlerin nachzuvollziehen
Zygmunt Bauman, der große alte Soziologe, hat ein neues Buch geschrieben: auf der Höhe zeitgenössischer Diskurse und mit einer sprachlichen Eleganz, die unprätentiös jeglichen Jargon vermeidet
Der irakische Schriftsteller Najem Wali begab sich auf eine Reise nach Israel – in seiner Heimat Feindesland. Sein Bericht von dieser Reise ist ein aufschlussreiches und wertvolles Plädoyer für Demokratie und für Israel
Ob Marktwirtschaft, Fellatio oder Putin – Viktor Jerofejew porträtiert das neue Russland, seine „fröhliche Hölle“, sein interessantestes Land der Welt, mit einer Wucht aus Liebe und Hass, die den Leser schier umhaut. Ein herrlich wahnwitziges und geistreiches Buch
Lothar Schmid wird 80. Er ist als Schiedsrichter eine Legende in der Schachwelt. Ohne ihn wäre der große Bobby Fischer vielleicht nicht Weltmeister geworden.
Inmitten der großen Gemeinschaft der Bücherfreunde drängt sich die irritierende Frage auf, ob der Rahmen nicht unnötig eng gesteckt wird, bei so viel Einverständnis überall.