■ New Yorks Polizei verhaftet zwei Chinesen, die Organe von hingerichteten Gefangenen verkaufen wollten. Einer von ihnen war Staatsanwalt in China und will an zahlreichen Hinrichtungen teilgenommen haben
Menschenrechtsorganisationen werfen Chinas Regierung vor, hingerichtete Gefangene als menschliche Ersatzteillager zu nutzen. Peking bestreitet dies und spricht von seltenen Einzelfällen mit Einwilligung der Betroffenen ■ Von Sven Hansen
■ Nach 134 Jahren ist in Texas zum ersten Mal wieder eine Frau hingerichtet worden. Der Henker injizierte der 38jährigen Doppelmörderin Karla Tucker die Todesspritze. In den vergangenen 13 Monaten wurden in den USA 79 Menschen hingerichtet, 38 von ihnen in Texas. Über 3.600 Menschen sitzen noch in den Todeszellen. Jetzt wird in den Vereinigten Staaten die Todesstrafe heftig diskutiert. Kurzmeldungen aus 13 Monaten
Die medial aufbereitete Hinrichtung der Karla Faye Tucker und die Debatte darum haben die Akzente der Diskussion über die Todesstrafe in den USA verschoben – in den Bereich der Religion und der Mythologie ■ Aus Washington Peter Tautfest
■ Für die Begnadigung Karla Faye Tuckers machen sich auch ansonsten vehemente Verfechter der Todesstrafe in den USA stark – weil sie „Gott gefunden hat“ und deshalb weiterleben soll
■ Deutschland über Verurteilung eines Deutschen wegen Beziehung zu einer muslimischen Iranerin "schockiert". Teheran nennt Proteste "unvernünftig". Jetzt soll Möllemann vermitteln
Ein Sammelband „Zur Aktualität der Todesstrafe“ beschreibt neue Tendenzen zur Medizinisierung und Ökonomisierung dieser drakonischsten und atavistischsten Form der Sühne und warnt vor den Tücken allzu eingängiger menschenrechtlicher Gegenpositionen ■ Von Andrea Böhm