In Kambodscha muss das Menschenrechtstribunal noch viele Hürden überwinden, bevor die Verbrechen der Roten Khmer aufgearbeitet werden können. Kritiker befürchten eine Farce, für Optimisten ist die Suche nach der Wahrheit unaufhaltbar
Die Minderheit der Khmer hatte unter dem Vietnamkrieg und seinen Folgen gleich in mehrfacher Hinsicht zu leiden: Den Vietnamesen galten sie als fünfte Kolonne der kambodschanischen Roten Khmer, ihre Kultur und ihre buddhistischen Riten wurden unterdrückt. Inzwischen wird zumindest der Wiederaufbau ihrer Klöster geduldetvon RÜDIGER SIEBERT
■ Zwanzig Jahre nachdem vietnamesische Truppen der Schreckensherrschaft der Roten Khmer (1975-1979) ein Ende machten, verspüren nur wenige Kambodschaner das Bedürfnis nach Abrechnung mit den Meistern der „killing fields“. Viele kennen die Roten Khmer nur aus Erzählungen oder als Tabu, an das sie aus Selbstschutz nicht zu rühren wagen.
■ Der Krieg, den das sozialistische Vietnam Ende 1978 gegen das sozialistische „Kampuchea“ begann, erschütterte Westeuropas Linke nachhaltig – trotz der Berichte über die „Killing Fields“
Der berüchtigte Führer der Roten Khmer gibt sein erstes Interview seit 18 Jahren. Der ehemalige Diktator bestreitet darin jede Verantwortung für die Massenmorde unter seiner Herrschaft in Kambodscha ■ Von Jutta Lietsch
In der westkambodschanischen Kleinstadt Pailin, die vom früheren Außenminister der Roten Khmer und seinen Soldaten kontrolliert wird, blühen seit einem Jahr Marktwirtschaft und Dekadenz ■ Aus Pailin Jutta Lietsch
Die kambodschanische Regierung hat Ieng Sary amnestiert. Nun werden Forderungen nach einem internationalen Tribunal gegen die Führer der Roten Khmer laut ■ Aus Phnom Penh Jutta Lietsch