Kompromiss zum Welthandel: Bei Epidemien dürfen Entwicklungsländer die Patentrechte der globalen Pharmakonzerne brechen. Im Normalfall aber ist der Verkauf von preiswerten Nachahmer-Arzneien verboten. Heute endet Konferenz von Katar
Weltweit führende Medizinjournale beklagen, dass die Pharmaindustrie Forschungsergebnisse verfälscht oder gar unterdrückt, wenn die Ergebnisse nicht passen. Herausgeber verlangen künftig Offenlegung aller Interessenskonflikte
Siegte beim Gerichtsverfahren um die Aidsmedikamente in Südafrika wirklich die Dritte Welt? John le Carrés Biotech-Thriller „Der ewige Gärtner“ legt etwas anderes nahe: Die Pharmakonzerne verfügen nun über viele menschliche Versuchskaninchen
Aufgrund seiner Herstellung billiger Aids-Medikamente steht Brasilien wegen angeblichen Bruchs des Patentrechts am Pranger der Welthandelsorganisation WTO. Ein Gespräch mit dem Leiter des staatlichen brasilianischen Aids-Programms, Paulo Teixeira
UNO verpflichtet Pharmakonzerne zu Verbilligung von Aids-Präparaten für Entwicklungsländer. Das soll Millionen Kranken helfen – und das Patentrecht vor preiswerten Raubkopien schützen
Der Hormonforscher Dr. Christian Strasburger hätte schon bei den Olympischen Spielen in Sydney Wachstumshormon-Doping nachweisen können, erst jetzt aber erfährt sein Test Anerkennung – und Förderung vom Internationalen Olympischen Komitee
■ Der IOC-Kongreß beschließt wie erwartet einen faulen Kompromiß: Die zweijährige Mindeststrafe für Dopingvergehen gilt nicht bei „besonderen, außerordentlichen Umständen“
Auf der Welt-Dopingkonferenz darf IOC-Mitglied Pal Schmitt als Arbeitsgruppenleiter Ethik Wege suchen, die Unmoral im Sport nicht nur mit Strafen zu bannen ■ Aus Lausanne Matti Lieske