Kurz nach der Wende war Wernigerode eine rechtsextreme Hochburg. Unser Autor wurde 1997 dort geboren und wusste lange nichts über diese Zeit. Eine Spurensuche zu den Punks und Nazis von einst.
Offiziell plant Halle ein Präventionskonzept in der Jugendhilfe: Am liebsten würde die Kommune Kinder, die in Heimen leben, schnell in ihre Problemfamilien zurückschicken.
In der Schönebecker Berufsschule erklärt Sachsen-Anhalts Landesvater Wolfgang Böhmer den Teenagern: Stark gegen rechts sollen sie sein. Eine Verbrennung des Tagebuchs der Anne Frank darf nicht passieren. Doch was sollen die Schüler dazu sagen?
Ein kostenloses Anzeigenblatt veröffentlicht auf der Jugendseite einen Text in völkischer Diktion – ohne auf große Proteste zu stoßen. Der Herausgeber sieht sich „als Querdenker“, der Jugendliche „selbst zu Wort kommen“ lassen will
Als Richter und Sachverständige den Punk Peter Kirsch in die Psychiatrie schickten, ging alles ziemlich schnell. Nun wissen weder er noch sein Chefarzt, was er dort soll. Heute fragt ein Gericht erneut, ob der Mann weggeschlossen gehört ■ Von Georg Löwisch
Das Magdeburger Jugendkommissariat versucht, mit Sozialarbeit die Karrieren krimineller Kids zu wenden. Daß die oft rechts sind, ignorieren die Betreuer allerdings ■ Von Constanze v. Bullion
■ Empirische Studien belegen eine weite Verbreitung rechtsradikaler und ausländerfeindlicher Einstellungen sowie eine latente Gewaltbereitschaft bei ostdeutschen Jugendlichen
Wer Frank Böttcher erstochen hat, weiß noch niemand. Seine Freunde halten Mahnwache und glauben an rechte Täter. Die Jugendszene schweigt: überfordert von immer neuer Gewalt ■ Aus Magdeburg Annette Rogalla