■ Der Kanzler stellt sich öffentlich hinter Fraktionschef Peter Struck. Nur, keiner mag glauben, dass die beiden sich verstehen. Die Vokabeln „Machtwort“ oder „Zusammenfalten“ will Schröder gar nicht kennen
■ 40 jüngere Parteimitglieder fordern den Bruch mit den Traditionen der Grünen und verlangen eine „teilweise Auswechslung der Mitgliedschaft“. Parteilinke lehnt Forderung nach Ausschlüssen ab
■ Noch gar nicht im Amt, löst der neue Bundespräsident einen Streit aus: Die CSU regt sich auf, weil Rau Ansprechpartner für die hier lebenden Ausländer sein will
Am Sonntag wird sein Nachfolger gewählt. Bundespräsident Roman Herzog wird dann nach fünf Jahren Abschied von seinem Amt nehmen. „Schlitzohr mit Tiefgang“ wurde er genannt, andere hießen ihn „Präsident Geradeheraus“. Angetreten im Schatten von Richard von Weizäcker, hatte er keinen leichten Start. Kritiker sahen in ihm eine Notlösung. Während viele Bürger von dem früheren Bundesverfassungsrichter geistige Führung erwarteten, hat der Bayer Roman Herzog sein Amt oft selbstironisch gestaltet – der Präsident ls erster Angestellter im öffentlichen Dienst. Bemerkungen über den Mann, der nicht Richard II. sein wollte ■ von Patrik Schwarz
■ UN-Generalsekretär Kofi Annan und Kanzler Schröder erwarten kein schnelles Ende des Krieges. Schröder: „Wir sind am Beginn, nicht am Ende eines Prozesses.“
■ Die Christsozialen stellen gemeinsamen Text für Unterschriftenkampagne gegen den Doppelpaß in Frage, während bei den Christdemokraten die Stimmen für einen Kompromiß mit der Bundesregierung zunehmen
■ Ostdeutsche Parteidissidenten organisieren den Widerstand in der SPD gegen den „Schmusekurs mit der PDS“ – er gefährde die Chancen von Rot-Grün. Bündnispartner im Westen ist der konservative „Seeheimer Kreis“
■ In seiner Rede zum Jahrestag des Novemberpogroms rückt der Vorsitzende des Zentralrats der Juden den Friedenspreisträger in die Nähe von Rechtsextremisten
■ Umweltorganisation versuchte nach der Wende bei den Sowjettruppen in Ostdeutschland eine Atombombe zu kaufen. Doch der Plan, damit die Gefahr vagabundierenden Plutoniums zu beweisen, schlug fehl
■ Flüchtlinge aus Algerien dürfen weiter abgeschoben werden. Die Innenminister von Bund und Ländern einigen sich lediglich auf die Prüfung von Einzelfällen