Schon wieder gescheiterte Idealisten: Zu viel Tschechow stellt die Lust am Schauspiel auf eine harte Probe. So glich das Theatertreffen 2006 in Berlin mehr der Bestandsaufnahme eines bemühten Jahrgangs, der am gesellschaftlichen Stillstand wie auf einem zähen Knochen kaut, denn einem Fest
Im Hamburger Bahnhof in Berlin bringt die Bildhauerin Ulrike Grossarth das Denken in Bewegung. Wie der Körper das Erkennen formt, verfolgt sie in komplexen Arrangements des Materials
„Sehen Sie mir zu, wie ich verschwinde“: Die französische Schauspielerin Isabelle Huppert gastiert bei den Berliner Festspielen – in Sarah Kanes Stück „4.48 Psychose“, das Claude Régy inszeniert hat
Mitten aus einem Erdbebengebiet: In „Gezeiten“ versucht Sasha Waltz an der Berliner Schaubühne unser Mitgefühl zu agitieren. Doch das Thema der Katastrophe wird ihr zur Falle – über weite Strecken verliert sich das Stück genau in den aufgeregten Bildern, hinter die es eigentlich vordringen wollte
Alles fliegt aus dem Fenster: Die Möbel, die Menschen, die Liebe, die Höflichkeit, irgendwie auch das Drama und die Regie. Andrej Zholdaks inszeniert „Medea in der Stadt“ an der Berliner Volksbühne
200 bis 300 Stunden Filmmaterial hat Christoph Schlingensief aus Namibia mitgebracht. Im Berliner Theater HAU gab es einen ersten Bericht über die Dreharbeiten
Wer schmeißt denn da mit Dreck? Die Choreografin Sasha Waltz erhält einen eigenen Etat für ihr Tanztheater, und die Berliner Schaubühne inszeniert sich als Opfer – nicht gerade ein feines Signal für die weitere Zusammenarbeit, die noch geplant war
Vom Idealismus zum visuellen Terror ist es auch nur ein Schritt: ein Besuch in Weimar aus Anlass einer prominent besetzten Konferenz, die nach der Wirkungsmacht von Schillers Ästhetik fragte. Man lernt: Kunst ohne Konflikt glaubt keiner, und auch die Klassik kann sich sinnlicher Erfahrung öffnen
David LaChapelles Dokumentation „Rize“ spielt in Los Angeles, wo zwischen Reihenhäusern, unter Autobahnbrücken und in großen Arenen eine neue Tanzkultur blüht: der HipHop der Hoffnungsvollen
Botschafter des Flamenco: Das Ballet Teatro Español de Rafael Aguilar reist wieder durch Deutschland. Aufregend und überraschend in ihrer dialogischen Form wirken ihre Stücke gerade dort, wo sie der Tradition am nächsten sind
Heute beginnt das Berliner Theatertreffen. Ein Gespräch mit Iris Laufenberg, der Leiterin des Festivals, über die Sehnsucht nach Identität und die internationale Wahrnehmung des deutschen Theaters