Das Internationale Literaturfestival Berlin findet zum 7. Mal statt und setzt erneut auf Größe und Heterogenität. Die einzelnen Veranstaltungen sind sorgsam gemacht und bringen unerfreuliche politische Themen einem großen Publikum erstaunlich nahe
Die Uraufführung von Roland Schimmelpfennigs „Das Reich der Tiere“ am Deutschen Theater inszeniert die Niedrigkeiten des Alltags zu risikolos, um wirklich vom tagtäglichen Wahnsinn der Selbstentblößung zu berichten
Salzige Tropfen für die Spree: Rührung darf sein, wenn auf dem Märchenschiff Spree-Prinzessin Fado und portugiesische Fabeln zusammenkommen. Ein Vorgeschmack auf das größte Märchenfestival der Welt im November
Ihre Protagonisten verzweifeln am Leben, am Sterben, am Schreiben – aber umwerfend: Svenja Leiber und Thomas Pletzinger sind zwei der Autoren, die auf dem LAN-Festival im Hebbel am Ufer hören lassen, was sich tut in der jungen deutschen Literatur
Im Bordell gibt es nur ein Opfer: das ist der Mann. Das hat Thomas Brussig herausgefunden. Als Reporter hat er sich ins Berliner Rotlichtmilieu gewagt und kam als schlecht gelaunter Biedermann wieder heraus
Der Autor Ilija Trojanow ist im Sommersemester als Gastprofessor an der FU. Morgen Abend hält er seine Antrittsvorlesung – darüber, was intensive Recherche und gute Texte miteinander zu tun haben
Russische Seele mit ordentlich Schmackes: Julia Belomlinskaja mag gern viel Fleisch. Mit einer Performance stellt die nach New York emigrierte „Großstadtirre“ heute im Münzsalon ihr Romandebüt „Apfel, Huhn und Puschkin“ vor
Zukunftsangst haben nicht nur sozial Prekarisierte, sondern auch Schauspielschüler: In der Inszenierung von Lars Noréns „Personenkreis 3.1“ zeigen elf Studenten der Schauspielschule „Ernst Busch“, dass sie die Bodenhaftung nicht verloren haben
Ungarn in Berlin: Das war lange die Geschichte einer unaufgeregten Fremdheit und nur manchmal von Trostlosigkeit und Kälte. 19 ungarische Autoren erzählen in dem Buch „Berlin, meine Liebe. Schließen Sie bitte die Augen“
Am Dialog der Generationen haben sich schon manche die Zähne ausgebissen. Isabella Mamatis hat sich deshalb mit weichen Nudeln in ein Kiezprojekt gestürzt, das die soziale Isolation, vor allem der Alten, endlich knacken will
In seinem Stück „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ lässt Ulrich Rasche die Körperutopien des Philosophen Michel Foucault und die Drogenerfahrungen von Christiane F. aufeinander prallen. Manchmal wird die strenge Monotonie auch unfreiwillig komisch