Demokratieexport per Regimewechsel? Im Irak sind die Neokonservativen gescheitert. Ihr Debakel bringt auch den linksliberalen Menschenrechtsbellizismus in Schwierigkeiten
Weil Protest auch eine Marke ist: Soll die Linkspartei ihre Hochschulgruppen in bewährter Tradition SDS nennen? Und warum trägt das 68er-Label überhaupt noch?
Einst ebnete er den Rechtspopulisten um Jörg Haider den Weg in Österreichs Regierung. Nun tritt Wolfgang Schüssel als Kanzler ab: Eine konservative Ära geht damit zu Ende
„Für einen Sozialismus ohne Gefängnisse“: Howard Zinn, legendärer linker Historiker der USA, über sein Leben als Rebell, den Sinn von politischem Engagement und seine große „Geschichte des amerikanischen Volkes“, die nun auf Deutsch erscheint
Keine Kriege, keine Krüppel, im Zeichen des Glaubens: „Imagine no Religion“ lautet der liebste Kampfspruch des britischen Evolutionsbiologen Richard Dawkins. Der Prophet der „Neuen Atheisten“ widersetzt sich dem religiösen Fundamentalismus – mit säkularem Fundamentalismus. Damit liegt er voll im Trend
Bush gegen Bin Laden war gestern. 2006 machten die einfachen Leute beim Kampf der Kulturen vehement mit. Die einzige Lösung: Alle Religionen gleich restriktiv behandeln
Die vorbehaltlose Israelsolidarität der jüdischen Gemeinden in Europa ist ein fataler Fehler, sagt Moshe Zuckermann. Ehud Olmert hat keinen Friedensplan, und die Mehrheit in Israel ist nicht zu einer Lösung in den Grenzen von 1967 bereit
Tariq Ali über die linke Hoffnungszone Lateinamerika, Hugo Chávez‘ Geistesverwandtschaft mit Willy Brandt, den Aufstieg des Islamismus und die Wandlung mancher seiner Ex-Weggefährten zu Stichwortgebern des Imperialismus
Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz plädiert für weniger Markt und mehr Politik, um den globalen Handel gerechter zu gestalten. Und hofft, dass Hugo Chávez und Evo Morales nachhaltige ökonomische Verbesserungen gelingen
Heute hat Wolf Biermann siebzigsten Geburtstag. Keine große Lobrede, aber dringliche Fragen: War der Dichter mit seinem Plädoyer für einen Menschenrechtsbellizismus Anfang der 90er-Jahre Avantgarde? Und warum sind er und die deutsche Linke sich dann bis heute nicht grün?
„We are the web!“, die Euphorie geht weiter – weil sich die Realität des Netzes der Idee vom Netz anverwandelt. Es ist ein demokratisches, partizipatives, kooperatives Utopia. Jeder kann sein Ding machen. Aber: Wer nicht online ist, der bleibt auch in sozialer Hinsicht ohne Stimme