Die politische Rhetorik dieser Tage behandelt die ganze Gesellschaft wie ein Wirtschaftsunternehmen – als ob alle Probleme durch Unternehmensberatung kuriert werden könnten! Systemtheoretische Anmerkungen zur aktuellen Reformdebatte
Die trotzigen Kinder der Agenda 2010: Bundestagsabgeordnete der SPD, die sich dem Fraktionszwang nicht beugen, werden wie Dissidenten behandelt. Was ist bloß los in einer Partei, die Insubordination doch eigentlich schätzen und schützen müsste?
Arbeit und nichts anderes soll für jeden Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft gewährleisten. Systemtheoretische Anmerkungen zur aktuellen Sozialdebatte, die in staubigen Gleisen rangiert
Krieg und Technik sind die beiden großen Vereinfacher, die sich wechselseitig bedingen und stimulieren. Einige Anmerkungen zum Militärischen der Gesellschaft aus systemtheoretischer Sicht
Schöne Bescherung: Die deutschen Universitäten sollen domestiziert werden! Anmerkungenzu einem aktuellen Positionspapier, das gerade den Hochschulen zur Kenntnis zugestellt wurde
Was hat uns der Wähler sagen wollen? Keine einfache Frage, denn sein Wille kann sich in Wahlen nur durch ein paar Ankreuzungen artikulieren. Systemtheoretische Anmerkungen zur gegenwärtigen Trivialisierung der politischen Rhetorik
Auf der Suche nach körperlichen Defekten: Gesundheit ist für unser Gesundheitssystem gar kein positiver Wert. Interessiert ist es an Krankheiten – weil es wachsen muss. Systemtheoretische Anmerkungen zu einem Ressourcen verschlingenden Moloch
Über das neue, unterhaltsame, bunte Leichenmanagement und die alte jesuitische Ordensregel, die besagt, die Ordensbrüder hätten zu sein wie Leichen, hätten sich zu verhalten, als ob sie tot seien, woher auch das Wort vom Kadavergehorsam stammt
Die Folienaufleger und Power Pointer werden reüssieren: Die Hochschulen stehen unter Druck. Ranking, Evaluierung und Drittmitteleinwerbung führen zum Verlust der Freiheit der Wissenschaft. Dafür werden Forschungen am Markt orientiert
Sind Schüler Trivialmaschinen? Auf diese Vorstellung läuft die allgemeine Klage in Deutschland nach der Pisa-Studie jedenfalls hinaus: Damit mehr herauskomme, müsse man eben mehr hineintun. Doch die Schule ist ersichtlich nicht nur zum Lernen da
Unsere Medizin betrachtet Alter als Defekt – als Lebensphase, in der im Gegensatz zur Jugend vieles nicht mehr möglich ist. Dabei liegt im Älterwerden vor allem die Chance, sich den Konditionierungen der Hochleistungsgesellschaft zu entziehen
Die Waffen stecken in Wahrheit nicht dahinter. Und die Computerspiele sind nur Symptom. Die Tat von Erfurt verweist auf die Verzweiflungsnähe, die unsere Kommunikationsgesellschaft erzeugt
Über die öffentliche Routine des Erinnerns, die zum Vergessen da ist, oder: Warum die Gesellschaft laufend Schemen produziert, die das Sich-erinnern-Müssen unterdrücken. Eine systemtheoretische Handreichung für alle Arten von Gedenktagen
Aufzeichnungen aus Pflegehäusern (6): In einer auf Jugend getrimmten Gesellschaft ist an die Stelle von menschlicher Betreuung ein ökonomisches Altenmanagement getreten, das weder Höflichkeit noch Taktgefühl oder Scham kennt
Aufzeichnungen aus Pflegehäusern (5): Im rationellen Zeitmanagement kann eben nicht wahrgenommen werden, dass Kommunikation zwar alles andere als effektiv und linear ist, sondern eher ornamental, aber genau darin – unverzichtbar
Aufzeichnungen aus Pflegehäusern (4): Der Pflegebedarf muss errechnet werden. Die Einheit sind exakt festgelegte Bedarfsminuten. Es muss nur eine Mindestmenge an examiniertem Personal zur Verfügung stehen. Gerechnet wird mit Kosten- und Nutzenfaktoren. Was darüber hinausgeht, ist Luxus
Aufzeichnungen aus Pflegehäusern (3): Die Beobachtung, die der gealterte Körper erfährt, inflationiert. Es gibt keine Stufen der intimen Zugänglichkeit, die an bestimmte Personen gebunden wären, keinen Intimpass, mit dem sich regulieren ließe, vor wem man sich nun schämen müsste oder auch nicht