Vom Irrsinn zum eloquenten Kitsch: Für seine erste Premiere am Berliner Ensemble inszenierte der neue Hausregisseur Philip Tiedemann „Marat/Sade“ von Peter Weiss
Alexander Kluge zeigt es in dctp: Christoph Schlingensief hat ein neues Gewicht bekommen. Eigentlich auf dem Weg zu seiner individuellen Autonomie, funktioniert der Aktivist im Biedermeier der Postmoderne inzwischen als Volkskünstler ■ Von Petra Kohse
Von der Gesellschaftskritik zum Abonnentengeschmack. Die Berliner Akademie der Künste wagt eine Ausstellung zu 45 Jahren Theatergeschichte in Ost und West: „Durch den Eisernen Vorhang“. Über das Spielen und Nichtspielen von Rollen ■ Von Petra Kohse
Das deutschsprachige Drama hat Konjunktur. Es ist jung, zahlreich und dicht am Alltag dran. Schon breitet das Staatstheater beglückt die Arme aus, aber viele Autorinnen und Autoren mißtrauen dem Apparat wie dem Dialog und wollen das ganze Theater selber machen ■ Von Petra Kohse
Hier schießt der Chef noch selbst: Frank Castorf inszeniert Tim Staffels „Terrordrom“ mit reichlich Zuckungen auf braunem Teppich. Es darf gehaßt werden ■ Von Petra Kohse
Der 33jährige Michael Talke ist der einzige Nachwuchsregisseur der Berliner Volksbühne. Sein Konzept „Suchen mit Leuten, die man mag“ lehnt Ost-Politisierung ebenso ab wie West-Erklärungsdrang. Jetzt inszenierte er Fassbinders „In einem Jahr mit 13 Monden“ ■ Von Petra Kohse
Weil die eigenen Probleme benannt, aber trotzdem nicht zu lösen sind, beginnen Regisseure, welche anschaffen zu gehen. Jeder will ein anderer sein. Das Festival Theaterformen begann in Hannover mit hysterisierender Anverwandlung und misanthropischem Agitprop ■ Von Petra Kohse
„Blaubart – Hoffnung der Frauen“: Dea Lohers und Andreas Kriegenburgs Frauenmord- Variation ohne Thema wurde im Münchner Residenztheater uraufgeführt ■ Von Petra Kohse
Schaubühne 97: Monster goes Büromensch im Big Eden – zur Geisterstunde zeigt Michael Simon das „Märchen von einem, der auszog das Fürchten zu lernen“ ■ Von Petra Kohse
Im Rahmen der Berliner Festwochen wurden allerlei theatralische „Deutschlandbilder“ in Auftrag gegeben. Bei Gabriella Bußacker und Jo Fabian sowie diversen Jungautoren. Parteiauftrag: ein Bild der neuen Deutschen? Keiner weiß, was das für Leute sind ■ Von Petra Kohse
Der Volkssturm findet nur noch im Sandalenfilm statt: „Schiller locken“ im Theater Nordhausen – Armin Petras inszenierte „Don Carlos“ zum Easy-Listening-Sound und jagte „Kabale und Liebe“ mit Gewinn über den Boulevard ■ Von Petra Kohse
Freut euch, fürchtet euch! – Peter Handke ist zurück auf der Bühne. Am Burgtheater inszenierte Claus Peymann die Uraufführung der Menschheitsparabel „Zurüstungen für die Unsterblichkeit“. Ganz großer Jubel in Wien ■ Von Petra Kohse
■ Einar Schleef, der umstrittenste deutsche Theaterregisseur, im Gespräch über Individuum und Masse, Strawinski und das Oratorium, sein Schauspieldebüt in Bertolt Brechts "Puntila", das Berliner Ensemble,