■ Die Putschisten, eine unentschlossene Altherrenriege Erst spuckten sie große Töne, dann verstummten sie, einen Tag später meldeten sie sich krank, und schließlich...
■ Die Nacht, bevor der Putsch zusammenbricht: Das Zentrum ist in der Hand der Jelzin-Anhänger, kein Durchkommen ins Parlamentsgebäude der Russischen Föderation
■ Vor dem Haus der Russischen Föderation haben Panzer Stellung bezogen, die Boris Jelzin unterstützen drei Kilometer weiter stehen die Panzer der Putschisten.
■ Ausradierte Siedlungen, Deportationen und Mißhandlungen: Aserbaidschanische Spezialeinheiten gehen mit unglaublicher Brutalität gegen Armenier vor. Auch die Sowjetarmee ist an den Massakern beteiligt.
■ Bei offenbar zähen und schwierigen irakisch-sowjetischen Gesprächen über Wege zur Beilegung des Golfkrieges sind am Freitag in Moskau nach sowjetischen Angaben „einzelne“ Fortschritte erzielt worden.
■ Michail Gorbatschow hat dem irakischen Außenminister Tarik Asis einen „konkreten“ Friedensplan unterbreitet. Bush nicht eingeweiht. Kann Bodenkrieg abgewendet werden?
■ Der Staatspräsident äußert sich auf der Sitzung des Obersten Sowjets, übernimmt aber nicht die Verantwortung für Panzereinsatz und Schüsse/ Innen- und Verteidigungsminister verteidigen die Militäraktion/ Boris Jelzin ruft russische Soldaten auf, nicht zu schießen
■ Der Einsatz der Truppen in Litauen kann nicht ohne Wissen Gorbatschows erfolgt sein/ Die publizistische Desinformation erinnert an alte, vergessen geglaubte Tage
■ Nach Meinung von Marina Pawlowna Siljanskowa, Mitglied der fortschrittlichen „Interregionalen Deputiertengruppe“, war die Intervention seit langem geplant INTERVIEW
■ Der im Westen durch seine Verhandlungsbereitschaft und durch sein Lächeln beliebte sowjetische Außenminister Schewardnadse ist gestern zurückgetreten. Die Machtfrage ist damit aufgeworfen: Weitere Demokratisierung oder Ordnung durch die Rote Armee?
■ Der konservative Apparat des Oberstens Sowjet wird Gorbatschow durch eine Reform der Verfassung mehr Macht geben, für die er Ruhe und Ordnung verspricht. Die Hilfsaktionen aus dem Westen können die Stimmung auf den Straßen nicht mehr wenden. Die Republiken verlangen die Teilung der Macht, die Bevölkerung eine Perspektive.
■ Der Anschluß der DDR an den westdeutschen Kapitalismus ist ein Kinderspiel verglichen mit dem Übergang des sowjetischen Reiches zur Marktwirtschaft. Der Oberste Sowjet schiebt die Entscheidung vor sich her, ob er den kurzen, radikalen Weg des 500-Tage-Programms wagen soll. Gestern früh schließlich fiel nur eine Vorentscheidung. Gorbatschow bekam die verlangten weitreichenden Vollmachten.