In Iraks neuem Parlament ist die sunnitische Minderheit künftig stärker vertreten. Zur Regierungsbildung braucht die weiterhin stärkste Fraktion der schiitischen Allianz jetzt Koalitionspartner. Säkulare und liberale Parteien sind in der Defensive
Bei den Parlamentswahlen gehen mehr Menschen an die Urnen als im Januar oder bei dem Verfassungsreferendum im Oktober. Auch die Sunniten beteiligen sich rege. In den kurdischen Vierteln herrscht eine regelrechte Volksfeststimmung
Die Wahl im Irak hat schon begonnen: bei den Soldaten. In Kurdistan tritt erneut der Block der „Kurdistan-Allianz“ an. Doch er hat islamistische Konkurrenz bekommen. Und manche Bürger sind schon wahlmüde
Carina Perelli, die Leiterin des UNO-Wahlhilfebüros, ist von UN-Generalsekretär Kofi Annan gefeuert worden. Die Vorwürfe: Mobbing und sexuelle Belästigung
An dem Tag, an dem das Pentagon die Zahl der seit Kriegsbeginn getöteten US-Soldaten mit 2.000 beziffert, kommen mindestens 30 Angehörige der irakischen Sicherheitskräfte ums Leben. Doch die weitaus meisten Toten sind Zivilisten
Das Ergebnis der Abstimmung über das Referendum zeigt die tiefe Spaltung der Gesellschaft zwischen arabischen Schiiten, Kurden und Sunniten. Vorwürfe der Wahlmanipulation sind trotz Nachzählungen nicht vollständig ausgeräumt
Die Iraker haben über die neue Verfassung abgestimmt. In der multiethnischen Stadt Kirkuk im Norden des Landes votieren die Kurden mehrheitlich mit „Ja“, während bei Sunniten und Turkmenen Ablehnung vorherrscht. Die Christen sind gespalten
Iraks Kurden werden ihren Parteien folgen und für das Grundgesetz stimmen. Zwar ist der Föderalismus nicht die erhoffte Unabhängigkeit, doch konnten die Kurden anders als die Sunniten ihr militärisches Gewicht in politisches Kapital verwandeln
Schiiten und Kurden legen Entwurf vor. Über die Machtverteilung zwischen Bagdad und Regionen soll das künftige Parlament entscheiden. Sunniten wollen beim Referendum für ein „Nein“ mobilisieren. Rund 1.000 Häftlinge aus Abu Ghraib entlassen