Die „Vermisst“-Aktion von Bundesinnenminister Friedrich ist angelaufen. Postkarten in der Kölner Keupstraße und Plakate in Berlin-Neukölln sorgen für Ärger.
Über die Motive für das Schmähvideo und die Mohammed-Karikaturen lässt sich spekulieren. Die Empörung darüber teilen die meisten Muslime jedenfalls nicht.
Es ist zu schlicht, Antisemitismus als Problem von Muslimen zu sehen. Er ist eine Spielart des Rassismus, der sich die gesamte Gesellschaft stellen muss.
Nach dem Angriff auf einen Berliner Rabbiner hat dieser viel Mitgefühl bekommen. Der Zentralrat der Juden und Islam-Verbände fordern mehr Einsatz gegen Rassismus.
Joachim Gauck forderte beim Gedenken in Rostock, das Pogrom „immer wieder zu betrachten“. Doch ARD und ZDF zogen es vor, das Ereignis großzügig zu übergehen.
Nicht erst seit der Wiedervereinigung kam die Rede oft aufs „volle Boot“. Einer unvollständige Chronik zeigt das Wechselpiel zwischen Medien, Politik und Gewalt auf.
Seit dem Pogrom von Rostock beschäftigt sich Kien Ngi Ha mit Rassismus. Der Politologe untersucht rassistische Gewalt und das Trauma der Vietnamesen in Deutschland.
Trotz der aufgeregten Debatte finden Beschneidungen weiter statt. Sowohl in den jüdischen, als auch in den muslimischen Gemeinden hat sich nichts geändert.