Erneut muss die Staatsmacht im Kongo vor Rebellen zurückweichen, die internationale Aufbaupolitik von zehn Jahren ist gescheitert. Es ist Zeit, neue Wege zu gehen.
Der Prozess ist wegweisend, weil Den Haag sich nicht zu einem emotional begründeten Höchsturteil hinreißen ließ. Chefankläger Ocampo hingegen gestand sein Scheitern ein.
Islamistische Milizen und putschwütige Soldaten zerreißen Mali. Die Nachbarstaaten sind unfähig zu handeln. Dabei sollten sie die Gegensätze des kolonialen Erbes überwinden.
Die internationale Justiz macht Fortschritte bei der Aburteilung von Menschenrechtsverletzern und Kriegsverbrechern. Von einem Weltstrafvollzug ist sie weit entfernt.
Über den Umgang mit Omar Hassan al-Bashir gibt es keinen Konsens. Seine afrikanischen Amtskollegen schützen ihn. Und Europa zeigt sich diplomatisch-verzagt.
Ein Fazit aus der Unabhängigkeit des Südsudans kann jetzt schon gezogen werden: Es war ein großer Fehler, die Staatsgrenzen nicht schon vorab endgültig festzulegen.
Mali droht nach dem Tuareg-Aufstand, dem Putsch und dem Einrücken radikaler Islamisten der Zerfall. Das wirft ein Licht auch auf den Realitätssinn westlicher Politik.
Der Bericht des UN-Menschenrechtsrats ist eine gute Grundlage für die Libyer, um Aufarbeitung, Aufklärung und Versöhnung ihrer Geschichte zu unterstützen.
Der Protest der ANC-Frauen ist längst überfällig: Übergriffe auf Frauen in Miniröcken gehören wie das Geschlechterverhältnis zu den großen Tabus. Endlich tut sich was.
Die Megafusion in Südafrika ist äußerst problematisch. Globale Handelsfirmen werden zu wenig beleuchtet. Dabei sind sie es, die entscheiden, wer am Rohstoffhandel verdient.
In Somalia wird bereits vielfach eingegriffen. Nun kommt eine Institution gegen Piraterie dazu. Auf diese Weise destabilisiert der Westen das Land nur noch mehr.
Daran muss die gesamte Welt interessiert sein: dass der Übergang zu mehr Demokratie im bevölkerungsreichsten Land Afrikas gelingt und Nigeria nicht in Gewalt untergeht.
Womöglich soll das Briten-Bashing nur davon ablenken, dass sich Deutschland und Frankreich doch nicht so einig sind und das Merkozy-Paket keine Zauberformel ist.
Ein Teil von Gaddafis Machtapparat hat sich nach Niger gerettet. Die Weiten der Wüste sind kaum kontrollierbar – die Nato hat dies sträflich vernachlässigt. Das könnte sich rächen.