Wörter sind Klänge zwischen Traum und Schlaf, infiziert von einer Geschichte der Gewalt: Wie Harry Hass, ein Junkie, schwarzer Romantiker und Ikone des Westberliner Undergrounds der 80er, noch einmal im Kaffee Burger zu sehen und zu hören war
Winterspaziergänge (Teil 5 und Schluss): Im März Rad fahren heißt sich mit angestrengtem Tunnelblick durch das finstere Reich der Notwendigkeit bewegen
Zusammenbruch im Wandel: Minze Tummescheidts schöne Dokumentation „Jarmark Europa“ erzählt im Forum vom größten Polenmarkt Polens und den Menschen, die bis aus Sibirien anreisen, um ihre Waren zu verkaufen
Menschen, die unten sind und deren Weg auch weiterhin bergab führt: Das Filmkunsthaus Babylon zeigt eine Retrospektive mit pathetischen, melancholischen und entschieden feierlichen Filmen des Regisseurs Fred Kelemen
Ganz klein und so unauffällig, dass man sie kaum sieht: Sandra Groß’ „unbetitelte Sachen“ in den III Galleries sind unter uns: schön, straight und irritierend verletzlich
Gib nicht auf – das wirkliche Leben existiert: In der Kalkscheune brachte der labile Held authentischer Verlustgefühle Daniel Johnston seine schönen Lieder für Gefühlsfeinmotorische zum Vortrag
Anfangs ging’s ums Wählen, danach um Baumärkte, Autos, Versicherungen, Rente: Was man den ganzen Tag erzählen muss, wenn auch die Sklaven in den Callcentern ihr Geld verdienen sollen. Ein leidenschaftlicher Erfahrungsbericht
Schlingensief war in Wien und Paul Poet hat es gefilmt. Doch leider funktionierte die Inszenierung der Empörung zu vorhersehbar – das kann die Dokumentation „Ausländer raus – Schlingensiefs Container“ nicht verbergen. Doch wer kann schon dem Charme des Regisseurs widerstehen
Der Buchhändler Abdullah Eryilmaz schreibt gern Kurzgeschichten über schöne Frauen und einen schüchternen Rhododendron. Seinen Laden in der Sonnenallee betreibt er wie einen Mischkonzern
Das Bellen der Diamantenhunde: Zu musikalischer Begleitung las D. Holland-Moritz im Kaffee Burger aus seiner autobiografisch getönten 70er-Textcollage „Lover’s Club“
Der bulgarische Filmemacher Svetoslav Draganov dokumentiert in „Ist das Leben nicht wunderbar“ das Schicksal Alexanders, der als Kind seine Geschwister hütete und nun gerne Meisterfriseur wäre
Fischen im Eisloch, eine Freilassung aus dem Gefängnis und Exorzismus im Schnee: Das fsk-Kino zeigt drei sehr unterschiedliche Dokumentarfilme aus Finnland
Der Himmel über Hokkaido: Kazuyoshi Kumakiris stiller Film „A Hole In The Sky“ erzählt in langen Einstellungen behutsam vom Verlassensein. Der frühe Wenders hätte es nicht besser machen können