Wie im Märchen schicken die Künstler der Ausstellung „Kinderszenen“ in Groß Leuthen die Kinder los – um dann doch hart in der Realität zu landen. Von der Kindheit als Sehnsuchtsort bleibt nicht viel
Wenn Wünsche in schönster Uneindeutigkeit oszillieren: Frank Castorf hat sich für sein neues Stück „Meine Schneekönigin“ mit Hans Christian Andersen auf die Couch der Berliner Volksbühne gelegt, spiegelt sich intensiv in dessen Widersprüchen und liest die Märchen als Symptome seiner Obsessionen
Eine Debatte in der Akademie der Künste dokumentiert die Suchbewegungen der Kulturpolitik. Ein Fazit: Substanzerhalt reicht nicht, neue Ziele müssen her. Ein anderes: Komm aus der Defensive, Flierl!
Die große, weite Welt der Großchoreografin Pina Bausch: In Berlin zeigte sie jetzt mit „Nefés“ ihre Hommage an Istanbul. Gleichzeitig stellte sie ein drei Wochen dauerndes Tanzfest in Wuppertal, Essen und Düsseldorf vor, für das sie erstmals als künstlerische Leiterin außerhalb des eigenen Hauses arbeitet
Zwischen kritischer Reflexion der Geschichte von Film und Fotografie und der Verführung durch das Fremde und das Vergängliche schwingen die Film- und Videoinstallationen von Fiona Tan. In der Akademie der Künste Berlin wird daraus eine Liebeserklärung an ein Gedächtnis aus Licht und Schatten
Respektvoll, sachlich, akademisch: die Theaterprojekte der Gruppe Rimini Protokoll, zu der sich die drei Regisseure Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel formiert haben. Sie erforschen Gerichte, Friedhöfe, Parlamente und Märkte und vergleichen dann deren Regeln mit denen des Theaters
Kein anderes Archiv denkt so selbstkritisch über das Sammeln nach und entwickelt dabei so viel Witz wie das Museum der Dinge. Nach der Kündigung im Gropius-Bau ist seine Zukunft nun unsicher
Nach internen Querelen gibt es sie also doch, die Ausstellung des 12. Goldrausch-Kurses im Kunstraum Kreuzberg. Statt um Sex als Vermarktungsstrategie des Weiblichen, wie das Plakat suggeriert, geht es um Familie und Alltag
Die Umwelt in der Stadt ist normiert, der öffentliche Raum wird überwacht, und Künstler sind dagegen. Zum Aufstand der sanften Art ruft die „Areale Neukölln“ auf, eine Ausstellung internationaler Künstler, die den harten Gegensätzen ihres Bezirks die Akzeptanz des Ungewöhnlichen entgegensetzen
Wenn die Partei die Kontrolle über die Gesichtsmuskeln verliert und die Kunst die Theorie bewegt: Performer und Wissenschaftler trafen sich in der Schaubühne auf der Kollektiv-Körper-Konferenz
Kunstbetrieb, Erfahrungshunger, Westernmythen: Die Kuratorin Diana Baldon führt im Parkhaus Treptow mit ihrer mehrteiligen Ausstellungsreihe „level“ exemplarisch vor, wie ein Kontext entsteht und Lesarten vorgibt
Am Freitag eröffnet die zweite Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. Künstler aus 31 Ländern stellen in den Kunst-Werken, im Postfuhramt, an der Jannowitzbrücke und in den Treptowers aus. Für die Kuratorin Saskia Bos geht es dabei nicht um Status und Events, sondern um Synergieeffekte
In der Berliner Tanzwelt ist ihr Weg einzigartig. In den 80er-Jahren tanzte Riki von Falken in den besten Stücken der Tanzfabrik, in den 90ern trat sie als Solistin auf. Niemand sonst hat sich in der freien Szene einen so langen Atem bewahrt. Ein Porträt
Das „Experimentum mundi“ und andere Versuchsanordnungen: Eine Oper und zwei Ausstellungen erzählen von dem unaufhaltsamen Verschwinden der Arbeit und ihrer Wiedergeburt in der Kunst