Flügelkämpfe haben den bayerischen Landesverband der Linken lahmgelegt. Das Chaos zeigt: Der Partei fehlt im Westen etwas Identitätsstiftendes, das sie zusammenhält.
Stoiber wollte Bayern an die Spitze führen. Durchs Verschleudern von Steuergeldern hat er ein Bundesland zurückgelassen, das sich kaum mehr etwas leisten kann.
Die regierende CSU verfügt, anders als die Mappus-CDU in Stuttgart, traditionell über ein sehr feines Gespür dafür, wenn sich die Stimmung in der Bevölkerung gegen die eigene Politik wendet.
Einst galt der Bayern-Haushalt als vorbildlich. Jetzt zeigt sich jedoch, dass in Bayern unter der Aufsicht von CSU-Politikern mit hohen Risiko gezockt wurde. Die Reserven sind verbrannt.
Auch Seehofer liebt die Show in Berlin, doch er sagt schon seit Monaten, dass ihm der Job als Landesvater eigentlich kaum Spaß mache. Und Erfolge kann er keine vorweisen.
In der Krise macht Horst Seehofer eine schlechte Figur. Sein lasches Krisenmanagement zeigt, dass er nicht der Typ dafür ist, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Vor drei Wochen erlitt die CSU ihre Wahlschlappe von 43,4-Prozent. Wenn die Großen der CSU heute allerdings vor die Kameras treten, ist von der Demut des Wahlabends nichts mehr zu spüren.