■ Am 18. Januar brennt in Lübeck ein Wohnheim für Aslybewerber. In den Flammen sterben zehn Menschen. War es ein Anschlag? Die Polizei verhaftet drei Jugendliche – und muß sie wieder freilassen. Seitdem steht ein libanesischer Hausbewohner unter Verdacht – er bestreitet die Tat. Michael Bouteiller weint mit den Angehörigen der Opfer. Lübecks Bürgermeister reagiert aber nicht nur emotional: „Wir müssen die Gemeinschaftsunterkünfte auflösen, das unmenschliche Asylgeetz ändern, zivilen Ungehorsam leiste, um die Menschen vor Abschiebung zu schützen.“ Seitdem bekommt er viele Briefe. Die taz dokumentiert
Dicke Bäuche, dicke Luft: Eine TV-Glosse über das Fast-food-Catering beim CDU-Bundesparteitag sorgt für Verdauungsstörungen beim Süddeutschen Rundfunk ■ Aus Stuttgart Matthias Mantzen
Dreißig Jahre Textarbeit – und dann? „Die flüchtige Seele“, Harold Brodkeys 1.343 Seiten dicker Roman, handelt vom Prüfstand der Möglichkeiten. Die Kritik hat er damit nicht bewegt ■ Von Peter Michalzik
Saufen macht Spaß, bloß fehlt manchmal später ein Stück Film – oder jemand geht unbemerkt hops: Im letzten Teil seiner Holland-Tetralogie erzählt Adrianus F. T. van der Heijden die Räusche eines Anwalts in Amsterdam ■ Von Niels Werber
Wie haben die Nürnberger auf den historischen Prozeß in ihrer Stadt reagiert? Die ausländischen Prozeßbeobachter – unter ihnen namhafte Schriftsteller – haben nicht nur über die Banalität der Nazigrößen geschrieben, sondern auch einen Blick auf die deutschen Höhlenmenschen geworfen ■ Von Niels Kadritzke
Zappa hat's versucht, Leonard Bernstein auch, aber erst Lawrence „Butch“ Morris hat das „gelenkte Improvisieren“ konzertreif gemacht ■ Von Christoph Wagner
Österreich ist das Schwerpunktthema der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Eine Analyse erweist: das Land oszilliert derzeit zwischen Selbstanerkennung und Wiederholungszwang ■ Von Claus Leggewie
Ob Bilderverbote, „Sprachregelungen“ oder gleich eine Änderung des „First Amendment“ der Verfassung: Amerikas Linke hat sich im Großangriff auf die Presse- und Redefreiheit längst mit den Rechten kurzgeschlossen ■ Von Anthony Lewis
Westliche Schönheitsideale verordnen dem russischen Frauenkörper neue Maße. Das einst verlachte Bild der hübschen, hirnlosen Frau ist neuerdings zum Objekt der Begierde geworden ■ Von Irena Maryniak
Schützt Religion gegen die Wechselfälle der Geschichte? Hat man es auf dem Balkan mit einer Renaissance der Glaubenskriege zu tun? Wenn die Orthodoxen Angst haben, muß Europa sie ihnen nehmen. Ein Essay ■ Von Henri Tincq
■ Arm und Reich trennen sich heute effektiver als früher: Hörspielproduktionen als Beispiel für Pressefreiheit nach dem Zerfall der Blöcke. Ein Kongreßbericht aus Bred