Die Welt ist nicht genug (2): An der Filmindustrie zeigt sich, dass das Gerede von der kulturellen Globalisierung eine Propagandalüge ist. Real dagegen ist der globale Kampf um Aufmerksamkeit
Die Welt ist nicht genug (1): Die Präsenz der Medien ließ die Symbole von Macht und Gegenmacht beim Gipfel in Genua ziemlich verbraucht erscheinen. Über Fehlberechnungen und falsche Kostüme
Nils Normans Reader „The Contemporary Picturesque“ dokumentiert, wie sich innerstädtisches Kontrolldesign entwickelt hat. Unterdessen entwirft Janice Kerbel mit „15 Lombard St.“ daran das Szenario des perfekten Banküberfalls, Fluchtwege inklusive
Sobald man darüber redet, ist es schon zu spät: Die Tagung „Signale der Störung“ des Forschungskollegs „Medien und kulturelle Kommunikation“ an der Universität Köln beleuchtete die Ambivalenz der Kippfigur „Abweichung“
Leo Baeck engagierte sich für ein deutsches Judentum, das in der Hinwendung zu Mystik und wieder entdecktem „Eigenen“ nach mehr Identität suchte. Doch der Nationalsozialismus machte dieses Vorhaben zunichte. Eine Ausstellung in Frankfurt markiert nun Leben, Werk und Schicksal des Rabbiners
Alfred Herrhausen und Wolfgang Grams: Wie der eine zum Täter und der andere zum Opfer wurde, diese nahe liegende Frage lässt Andres Veiel in seinem Dokufilm „Blackbox BRD“ weit hinter sich
Timothy McVeigh gilt im rechtsextremen Lager der USA schon jetzt als Märtyrer, der sich gegen den alles kontrollierenden Staat zur Wehr setzen wollte. Aber auch der UNA-Bomber Theodore Kaczynski sah sich als Kämpfer für ein freies Land – ein Explosé
Das wirkliche Zentrum der Macht ist die Werbung: Der französische Schriftsteller und ehemalige Werbetexter Frédéric Beigbeder über Berufe, in denen man sich wie in einem Luxusgefängnis fühlt, über den „Dritten Weltkrieg der Marken“, die Macht von Büchern und seinen Enthüllungsroman „39.90“
Die Leere nach dem Ende der lokalen Revolutionen: Eine blasse Uraufführung von Lutz Hübners „Ausnahmezustand“ und Ravenhills „Gestochen scharfe Polaroids“ am Deutschen Theater Göttingen
Der sanfte Regisseur Jossi Wieler inszeniert in Zürich Elfriede Jelineks Stück „Macht nichts“ und sucht zwischen den Liedern Schuberts, den Balladen Goethes und den Untoten der österreichischen Restauration nach Verwandtschaftsbeziehungen
Viva Sandino? Gioconda Belli, Bestsellerautorin, ehemals Öffentlichkeitsarbeiterin der Befreiungsbewegung in Nicaragua, hat ihre Memoiren geschrieben. „Die Verteidigung des Glücks“ schildert Romantisches sowie den Machismo sandinistischer Kader
Der Erdgasgigant Gasprom soll im Auftrag des Kreml den wichtigsten unabhängigen Fernsehsender Russlands in die Knie zwingen. Ein Gespräch mit dem Komiker Viktor Schenderowitsch über Boris Jordan, Ted Turner und den Ernst der Lage
Drei Jahrzehnte Konzeptkunst, dann eine höhere Ebene: Die Retrospektive „Absolute Windstille“ der Kunst- und Ausstellungshalle Bonn zeigt das fotografische Werk des Transformers Jürgen Klauke
„Quiet Is The New Loud“ direkt aus Berlin: Während Contriva Protagonisten einer neuen Innerlichkeit mit Anschluss an die Welt der Elektronik sind, singt Christiane Rösingers neue Band Britta Lieder über das Leben der Boheme und seine Kehrseiten