„Weltmusik“ hat sich etabliert. Das Etikett sollte fremden Stilen den Weg in die Plattenläden des Westens ebnen. Hat sich der Anspruch erfüllt? ■ Von Daniel Bax
Benutzen Medien ihre Macht, um das soziale Universum der Kultur zu zerstören, das über Jahrhunderte aufgebaut wurde? Fragen an die wahren Herren der Welt ■ Von Pierre Bourdieu
Standort Deutschland (3): Auf der Annakirmes in Düren wird die Stadt an der Rur einmal jährlich im Sommer dafür gefeiert, dass sie „net janz scheef, ävver och net jraad“ ist. Der Verfall des Reviers spiegelt sich in den Problemzonen der Neustadt wieder ■ Von Thomas Sakschewski
Drei Freunde wollen sie sein: Das Theater, der Fußball und die Cottbusser. Mit der Fußballshow „Lothar rennt“ und der DDR-Operette „Messeschlager Gisela“ wird gemeinsam lustvoll „gesundes Selbstwertgefühl in der Region“ geprobt ■ Von Anke Westphal
■ In Venedig wimmelt es von klebrigen Soundtracks. Es mag an dem neuen Trend zu mehr Sex im Film liegen. Auch den hatte Stanley Kubrick wieder einmal vorhergesehen
In den späten 60ern bombten die Amerikaner die laotischen Kommunisten in den Untergrund. Jahrelang lebten sie zum Schutz vor Angriffen in einem System aus Kalksteinhöhlen. 25 Jahre nach dem Ende dieses geheimen Kapitels des Vietnamkriegs sind ihre unterirdischen Führerquartiere, Theater und ein Krankenhaus westlichen Touristen zur Besichtigung freigegeben. ■ Von Boris Karkowski
Die Wandmalereien in Sachsenhausen werden restauriert, einige entstanden nach 1945. Die DDR vereinnahmte Hans Fischerkösens Zeichnungen als KZ-Kunst ■ Von Martina Madner
■ Sohn eines wegen des Attentats am 20. Juli 1944 Hingerichteten bezeichnet Gelöbnis als „mittelalterlichen Zinnober“. Auch unter Parteien herrscht Streit um den Bundeswehr-Eid
■ Gewerkschaften und CDU-Innensenator einig über Ende des Personalabbaus im öffentlichen Dienst. SPD-Finanzsenatorin wurde nicht informiert. ÖTV-Chefin: „Positionen der Union sind arbeitnehmerfreundlicher“
Am Wochenende hatte in New York der letzte Film von Stanley Kubrick Premiere: „Eyes Wide Shut“. Es ist auch ein letzter Film über die Liebe. Was wäre, wenn man sich in der Liebe alles sagen würde? Sogar die geträumten Seitensprünge? ■ Von Georg Seeßlen
Rock 'n' Roll hat gesiegt, jetzt geht es darum, trotzdem weiterzumachen: Tocotronic zeigen, wie das Kunststück geht. Mit Rauhreif in die „Neue Seltsamkeit“ ■ Von Susanne Messmer
■ Basteln am eigenen Leib: In den Siebzigern wurde nach der „wahren Natur“ des Körpers gesucht, in den Neunzigern ist er Rohstoff, den es zu gestalten gilt. Die Soziologin Gabriele Klein über Tanz, Tattoos und elektronische Vibrationen
■ Den schwarzen Kontinent repräsentieren: Henry Louis Gates jr., Literaturwissenschaftler und Black Spokesman, über den Stand der Afroamerikanistik, das Widerstandspotential im HipHop und sein aktuelles Lieblingskind, die elektronische Enzyklopädie „Encarta Africana“
So nah war der Weg zum Afro-Beat noch nie: Fela Kuti sorgte in den 70ern für den Black-Music-Reimport nach Nigeria, doch der weltweite Siegeszug scheiterte am fehlenden Single-Format. Sein neueditiertes Oeuvre wird jetzt von Club-DJs entdeckt ■ Von Frank Sawatzki
Ob das nächste Jahrzehnt „pazifisch“ sein wird, entscheidet sich vielleicht in Indonesien. Im Gegensatz zum westlichen Wohlstand für alle kämpfen derzeit alle gegen alle – von Reich bis Arm, von Kommunismus bis Konsumismus. Eine Zustandsbeschreibung ■ Von Helmut Höge