Kafkas innerer Terror und der nach außen gewendete Zerstörungstrieb unserer Zeit: Der Übergang von der traditionalen zur modernen Gesellschaft führt nicht mehr zur Abwesenheit Gottes und des Gesetzes, sondern zu einer Radikalisierung der Tradition. An die Stelle des Künstlers ist der Attentäter getreten
Die Vorgeschichte des gegenwärtigen holländischen Multikulti-Bashings: Der neue europäische Populismus, wie ihn Pim Fortuyn verkörperte, reagiert auf die Offenheit der globalisierten Welt mit einem radikalen Kulturnationalismus
Was nach dem Realitätskult kommt: Die russische Kunst beharrt wieder auf Unabhängigkeit und Eigengesetzlichkeit. Damit entfernt sie sich jedoch nicht von der Realität, vielmehr findet sie zu einer distanzierten Wahrnehmung. Ein Plädoyer
George W. Bush hat in Deutschland so viel Verachtung auf sich vereint wie Kennedy Verehrung. Aber auch er hat die Beziehungen der BRD zu den USA nicht gelockert. Auch diese US-Wahl gehört also in die Geschichte der Amerikanisierung des Planeten – genauso wie die MoMA-Schlange und Halloween
Auf einer Weimarer Tagung zum „Kommunismus im Museum“ gerieten deutsche Studenten und osteuropäische Museumsmacher aneinander: Ist es möglich, deutsche Strategien der Vergangenheitsbewältigung zu exportieren?
„Im Flussbett nun begann das Morden“: Um die Unbarmherzigkeit des aktuellen Tschetschenienkriegs zu begreifen, muss man die russischen Klassiker lesen. Schon Puschkin und Tolstoi schrieben darüber. Nachrichten aus einem schier endlosen Gemetzel
Der studentische Protest gegen die Hochschulreform des Senats ist im Sommer leise geworden. An der Uni kündigen ehemalige Streiker neue Demonstrationen an, andere setzen auf alternativen Widerstand
Seit dem Amtsantritt von George W. Bush wurden die Bundesmittel für US-Metropolen wie New York systematisch gekürzt. Aus dieser Politik spricht eine Skepsis gegenüber der Großstadt, die in der amerikanischen Geschichte tief verwurzelt ist
Im Defa-Film ist der Arbeitsplatz Dreh- und Angelpunkt des Geschehens: Hier wird der Reichtum produziert, hier wird der Einzelne an das Soziale gebunden. Ist das alles nur verlogene Sozialidyllik – oder beispielhaft für einen gelungenen Realismus?
Reformen? Schön und gut. Aber sind wir uns über die Reformziele einig? Verloren gegangen ist unter Intellektuellen jedenfalls die Zuversicht, eine Antwort auf die Fragen der Zeit zu finden, die auch nur die nächsten Tage überdauern wird. Über die Rolle der Sozialkritik in Zeiten der Ungewissheit
Anlässlich seiner Werkschau bei Barbara Wien in Berlin äußert sich der Konzeptkünstler Peter Piller, Ars-Viva-Preisträger 2004, über Situationen, die ohne das Zeitungsfoto gar keinen Sinn machen würden, etwa Bänder durchschneiden bei Eröffnungen
Was soll er sein? Ein liberales Foucaultchen für die Lebenskunst – oder der Funke, an dem sich Kritik der Gegenwart entzündet? 20 Jahre nach seinem Tod toben symbolische Kämpfe um Michel Foucault
Intensive Porträts: Für seine gelungene Langzeitdokumentation „Die Spielwütigen“ hat der Filmemacher Andres Veiel vier Schauspielstudenten begleitet – von der Aufnahmeprüfung an der Berliner Ernst-Busch-Schule bis zu den ersten Engagements
Junge, noch in der DDR geborene Autoren und Autorinnen plagen sich nicht mit deutsch-deutscher Identitätspolitik herum, sondern stellen das Originelle und Spezifische ins Zentrum ihres Schreibens
Aus Bauernland wird Sommerfrische: Künstler im niedersächsischen Wendland laden in ihre Ateliers zur traditionellen „Kulturellen Landpartie“ mit Pizza und Gegrilltem. Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten öffnen sie ihre Werkstätten, Höfe und Gärten für Besucher