Gegen einen bigotten Amerikanismus hilft nur eine liberale Zivilgesellschaft. Die Europäer sollten gemeinsame Initiativen mit fortschrittlichen Kräften in den USA starten
Den Grünen fällt die tragende Rolle in der Koalition zu. Sie haben ihre konfliktträchtigen ideologische Kontroversen hinter sich und sind fürs Milieu der Leistungsträger attraktiv
Die CDU unter Angela Merkel ist wirtschaftsliberal, aber nicht rechts. Sie sucht Anschluss an jene urbanen Milieus, in denen sie die kulturelle Hegemonie seit langem verloren hat
Die Vereinten Nationen haben den Irak verlassen. Das ist richtig so, denn dort waren sie lediglich ein machtloses Feigenblatt für die verfehlte Politik der Besatzungsmächte
Das Völkerrecht muss gegen den moralischen Führungsanspruch der USA gestärkt werden. Nur so wird sich wirklich der „Kampf gegen den Terror“ gewinnen lassen
Die Homoehe ist eins der Erfolgsprojekte der rot-grünen Regierung. Seine Vollendung wird jedoch nur ohne die SPD gehen. Notwendig wäre ein schwarz-grünes Bündnis
Die Demokratisierungs-Ideologie der USA wird im Irak als fremdbestimmt undder Tradition widersprechend abgelehnt – und ist letztlich zum Scheitern verurteilt
Amerika verliert zusehends seine Macht und setzt daher auf einen demonstrativen Militarismus. Dagegen müssen sich Europäer mit Russen verbünden und die UNO stärken
Deutschland und Frankreich wollen keinen Krieg. Aber das hat mit unterschiedlichen Interessen im Irak zu tun – nicht mit einer europäischen Politik, die Frieden zum Ziel hat
Die geplante Freihandelszone FTAA ist ein Projekt zur Sicherung der US-Hegemonie in Lateinamerika – und zugleich Vorbild für eine neoliberale Weltwirtschaftsordnung
Der Rechtsradikalismus wird vornehmlich als Problem des Ostens identifiziert. Dabei konnte im Osten nur schief laufen, was im Westen schon lange vorher schief lief
Die RPF-Regierung in Kigali sonnt sich in militärischen Erfolgen und baut jetzt ein neues politisches System. Aber stabil ist Ruanda auf Dauer nicht ■ Von Dominic Johnson
Die aktuelle Debatte um Multikulturalität kreist äußerlich um zwei Pole: die linksliberale Seite fordert ein interkulturelles Miteinander, die neokonservative ein ethnopluralistisches Nebeneinander. Im Kern ergänzen sich beide: kulinarische Vielfalt und farbige Moderatoren sind gut, Kopftücher und andere Zeichen der fundamentalistischen Vormoderne hingegen nicht ■ Von Mark Terkessidis
In Villa El Salvador, dem für seine Selbstorganisation bekannten Stadtviertel von Perus Hauptstadt Lima, hat die Linke in den letzten drei Jahren ihre Hegemonie verloren – und die Stimmen auch ■ Aus Lima Ralf Leonhard
Der Fall Taslima Nasrin konfrontiert das Establishment in Bangladesch schmerzhaft mit der alltäglich gelebten Doppelmoral – aber auch von liberalen Frauen erfährt die Autorin Kritik ■ Aus Dhaka Bernard Imhasly
■ Interview mit Rosi Will, inzwischen „abgewickelte“ Professorin für Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität und Mitverfasserin des Verfassungsentwurfs am Runden Tisch/ „Abwicklung“ — ein Schlachtfeld zwischen Ost und West um die Aneignung der Vergangenheit
Mit Japan an der Spitze in die neunziger Jahre / 1.Teil: Die neue Weltmachtkonstellation USA - Japan / Konflikt um die Hegemonie in der Weltwirtschaft Washington und Tokio im Fahrwasser eines offenen Handelskonfliktes / Finanzpolitische Abwehrinstrumente der Vereinigten Staaten versagen ■ Von Ch.Yamamoto & G.Blume