Marina Pawlowa-Silwanskaja, Historikerin und Mitarbeiterin der Carnegie-Stiftung in Moskau, über Tricks im Wahlkampf, die Rolle des Tschetschenienkrieges und den neuen Konsens der Eliten
Diese Woche entscheidet sich die Zukuft des indonesischen Präsidenten Habibie. Chancen hat der Mann mit der großen Nähe zu Ex-Diktator Suharto nicht ■ Aus Jakarta Jutta Lietsch
■ In Santiago de Chile fielen sich Menschen, die unter Pinochet gelitten hatten, nach einer endlosen Nacht des bangen Wartens erleichtert in die Arme, tanzten und sangen
■ Der 82jährige Wirtschaftsexperte Dragoslav Avramovic soll die Opposition einen und einer Übergangsregierung vorstehen. Gesundheitsprobleme könnten den Plan vereiteln
Am Sonntag wird sein Nachfolger gewählt. Bundespräsident Roman Herzog wird dann nach fünf Jahren Abschied von seinem Amt nehmen. „Schlitzohr mit Tiefgang“ wurde er genannt, andere hießen ihn „Präsident Geradeheraus“. Angetreten im Schatten von Richard von Weizäcker, hatte er keinen leichten Start. Kritiker sahen in ihm eine Notlösung. Während viele Bürger von dem früheren Bundesverfassungsrichter geistige Führung erwarteten, hat der Bayer Roman Herzog sein Amt oft selbstironisch gestaltet – der Präsident ls erster Angestellter im öffentlichen Dienst. Bemerkungen über den Mann, der nicht Richard II. sein wollte ■ von Patrik Schwarz
■ Für die Nato ist die Residenz am Stadtrand von Belgrad ein „legitimes militärisches Ziel“. Offiziell steht Jugoslawiens Staatschef nicht auf der Abschußliste der Allianz. Doch der Druck auf ihn wird deutlich verstärkt
Gegen die Zugvogelmorde und die „thörichte Mode, Vogelbälge auf den Hüten zu tragen“ wurde einst der Bund für Vogelschutz gegründet. Heute wird der Nabu 100 ■ Von Matthias Urbach
■ Abschluß des taz-Spendenaufrufs für die Opfer des Hurrikans "Mitch" in Zentralamerika: Die beteiligten Organisationen ziehen eine Zwischenbilanz ihrer Arbeit in Nicaragua und Honduras
■ Koalition einig über Atomgesetz: Wiederaufarbeitung wird gestoppt, Zwischenlager direkt an den AKW, Atom-Haftpflichtversicherung wird teurer. Forschungsreaktoren nicht betroffen
Von Zeit zu Zeit befällt Lissabon die Sehnsucht nach vergangenen Zeiten, eigener Größe. Die zentrale Praça do Comércio, ein offener Platz aus dem 18. Jahrhundert, spricht davon. Das Denkmal der Eroberungen ist ein Beispiel aus den Jahren der Diktatur. Jetzt gibt sich die Demokratie mit der Expo diesem Gefühl hin. Ihr Motto: „Die Ozeane, ein Erbe für die Zukunft“. Gefüllt wird es mit Erinnerungen an das atlantische Imperium und Botschaften an kommende Generationen. Lisboa 98 – zwischen Nostalgie un dem Wunsch, in Europa einen neuen Platz zu finden ■ Von Reiner Wandler