Auf dem 29. Evangelischen Kirchentag in Frankfurt reichen sich Kapital, Kommerz und Kirche die Hände. Fehlt nur die Kritik, doch damit hält sich das Fernsehen vor lauter Nächstenliebe zurück. Ministerpräsident Roland Koch kann es nur recht sein
Die US-Sitcom „That’s My Bush“ porträtiert den sprachungewaltigen US-Präsidenten als liebenswerten Dummkopf. Ihm kann’s recht sein: Je harmloser er im Fernsehen wirkt, desto unauffälliger lässt sich Politik für die republikanische Klientel machen
Wer sich die Reise auf die Malediven nicht leisten kann, braucht sich demnächst einfach nicht mehr vom Fernsehsofa wegzubewegen: Reisesender mit 24-Stunden-Angebot drängen auf den Markt
Im September war noch vom „Qualitätsverlust“ die Rede, doch dann folgten goldene Monate. Beim Adolf Grimme Preis 2001 dominiert „fesselnd-nachdenkliches Bildungs-TV“, der WDR räumt ab, und Guido Knopp ward schon im Vorfeld ausgebremst
Sat.1 dreht ab heute mit dem „Girlscamp“ (20.15 Uhr) weiter an der Reality-Schraube. Es geht es um Luxus, nackte Haut und noch mehr Authentizität. Hinter dem Format steckt die TV-Produktionsfirma MME, die sich als echte Wundertüte entpuppt
Bei der ARD gerät „Die schönste Sache der Welt“ stets künstlerisch, brav und platt. Heute serviert Rosa von Praunheim mit „Can I be your Bratwurst, please“ (21.45 Uhr) immerhin etwas Pepp
Was Britney Spears kann, kann RTL 2 schon lange. Nun präsentiert der Sender nicht nur eine Girlgroup aus der Retorte, sondern auch die geschlossene Wertschöpfungskette („Popstars“, 20.15 Uhr, RTL)
Die Zeichen stehen schlecht für Premiere World. Auch das Weihnachtsgeschäft brachte keinen Aufschwung. Dennoch hält Leo Kirch an seinem Bezahlfernsehen fest – er hat keine andere Wahl
„Ein Platz an der Sonne“ existiert seit 52 Jahren. Die TV-Lotterie ist damit eigentlich älter als das Fernsehen selbst. Für die ARD Anlass genug, ihr gemeinnütziges Engagement zum eigenen Jubiläum dann doch ein wenig stiefmütterlich zu behandeln
Bei der amerikanischen Wahlberichterstattung ist anscheinend fast genauso viel falsch gelaufen wie bei der Wahl an sich. Dazu wurde der angebliche Wahlsieg Bushs auch noch von seinem Cousin ausgerufen, einem Journalisten des Senders Fox News