Eine gute Geschichte hört man eben immer gern: Sir Simon Rattle und die Philharmoniker, das Fünftett der Sänger und der Rias-Kammerchor bringen Joh. Seb. Bachs Johannespassion wirkungsstark aufs Podium der Philharmonie
Das Arsenal zeigt eine Retrospektive mit Filmen von Heinz Emigholz. Da verschenkt sich Zeit in proustschen Dimensionen, Natur wird in Kultur übersetzt und die Lebendigkeit der Dinge pointilistisch erfahren
Nicht zu glauben, dass dahinter keine Absicht steckt: Claus Peymann zeichnet im Berliner Ensemble mit seinem neuen „Nathan der Weise“ grobe Figuren und lässt die dramaturgischen Wendemanöver Lessings krachen und quietschen
Das Fest des Hasses: Beim rituellen „Death Metal“-Weihnachtskonzert in der Columbiahalle wurden in viereinhalb Stunden sämtliche Erwartungen an das Genre erfüllt und niemand von der stilistischen Bandbreite überfordert
Eine Frau gegen drei Klaviere: Tori Amos schwebte als gute Fee ins ICC, um die Dämonen aus dem gigantischen Aluminiumkoffer am Messegelände zu vertreiben, und traktierte ihre Instrumente mit gezielten Schlägen
An Entkommen ist nicht zu denken: „Plata quemada“ von Marcelo Piñeyro ist ein Höhepunkt des schwullesbischen Filmfestivals „Verzaubert“, dessen Schwerpunkte sonst eher bei Spielfilmen mit hohem Feel-good-Faktor liegen
Man kennt sich, grüßt sich verhalten und redet leise. Nur Gewinn und Verlust werden schweigend quittiert. Und Jetons gibt es zu fünf Mark. Die Spielbank am Alexanderplatz ist das Casino der kleinen Leute. Schon ab Mittag rollt die Kugel im Roulette. Herzlich willkommen im 37. Stock des Forumhotels
Rundlicher Mann rudert über den Bildschirm: Das Acco-Theater verarbeitet in „Short cut to god“ den israelischen Medienalltag mit berührenden Figuren und schlechten Witzen
Harry Potter geistert durchs Kino. Doch gegen Eberhard Bärmann ist Potter ein blutiger Anfänger. Der Feuerwehrmann zaubert seit über vierzig Jahren. Er verlässt sich auf über 260 Trickzauberstäbe
Wenn er eine Hauptmahlzeit wäre: Max Goldt las im Deutschen Theater wie ein freundlicher Engel über das „Las Vegas des Schuftens“ und „coole Sterbebetten“