Klischees erster Klasse: der liebevolle Vater, die treue Mutter, die hungrigen Augen der Kinder. Was in Ron Howards Film „Das Comeback“ als soziales Engagement gefeiert wird, ist nichts als sentimentaler Käse. Wahrscheinlich freut man sich deshalb so, wenn in den Boxszenen endlich die Fäuste fliegen
Als der Bergbau noch Stoff für die Romantik war: Tief zurück in die Industriegeschichte kehrt Andrea Breths Inszenierung „Nächte unter Tage“ zum Beginn der RuhrTriennale
In „Melegin Düsüsü – Angel’s Fall“, dem zweiten Spielfilm des türkischen Regisseurs Semih Kaplanoglu, lebt eine junge Frau schon lange mit der Trauer. Davon erzählen viele ruhige Tableaus. Die Kamera verhält sich ähnlich starr wie die Protagonisten, und ihre Anspannung geht auf die Einstellung über
Tiefer graben: Vor dem letzten Golfkrieg trat Paul Berman als linker Falke hervor. Zurzeit ist der US-Politologe Stipendiat in Potsdam und denkt über die Wurzeln des Pro- und Antiamerikanismus nach
Der Hypnotiseur als Urahn der Filmregie: Der Kölner Verleih Realfiction bringt Lars von Triers Europa-Trilogie wieder ins Kino. Sie folgt der Geschichte des Idealismus und der falschen Missionare
Vor einem Jahr feierten vor allem junge Polen ihren Beitritt zur EU. Aber vor einer europäischen Zukunft liegt eine schreckliche Vergangenheit, liegt eine problematische Nachbarschaft, liegt Deutschland. Sechs deutsch-polnische Begegnungen in Europa
Völkermord, geschildert mit den effizienten Erzählmustern des Unterhaltungskinos: Der irische Regisseur Terry George belässt es in seinem Film „Hotel Ruanda“ nicht bei den Schrecken des Genozids, sondern sucht nach der positiven Wendung
Fliegen verlernen: In New York gibt es Streit um Eero Saarinens Terminal 5 auf dem Flughafen JFK. Zuletzt war er Schauplatz einer recht kurzen Kunstausstellung – geöffnet für eine Minute. Und nun?
Die irische Stadt Cork ist nun Kulturhauptstadt Europas – die kleinste bislang. Man hat sich aber viel vorgenommen – gilt es doch, die inzwischen viertgrößte Kaufkraft der Welt kulturell zu sublimieren
Die Zeit, in der man auf der Straße friert: Eric Guirados Spielfilm „Vom Himmel hoch“ kommt ohne süße Geigen aus, die sonst zum Genre des Weihnachtsfilms gehören