■ Der Schriftsteller Urs Widmer über die Schweiz nach der Raubgoldaffäre, über den Antikommunismus als feste Größe und die seltsam kenntnislose Liebe der Deutschen zum Alpenland
■ Ihr Konterfei veredelt Tassen, Zuckerdosen und Briefmarken, Hollywood dreht einen Film über Leben und Sterben der „Königin der Herzen“. Auch ein Jahr nach ihrem Tod löst Diana Spencer, die berühmteste Leiche der Welt, immer noch einen Kaufreflex aus. Zehntausende Briten pilgern seit Wochen nach Althorp, Dianas letzter Ruhestätte auf einer Insel, die ihr Bruder in einen Freizeitpark verwandelt hat. Aber ist sie überhaupt tot? War es wirklich ein Unfall? Ein Jahr nach dem Crash in Paris ist Englands Zitungn keine Geschichte zu absurd – Hauptsache, die Auflage stimmt.
Hätte Gary Lauck in Deutschland bloß ein paar Kilo Haschisch unter die Leute gebracht, befände er sich als US-Bürger längst wieder auf freiem Fuß. Doch der Mann, der jahrelang Deutsche mit nazistischem Propagandamaterial versorgte, muß die vier Jahre Gefängnis absitzen, die das Hamburger Landgericht vor knapp zwei Jahren gegen ihn verhängte – wegen fortgesetzter Volksverhetzung und Aufstachelung zum Rassenhaß. Die deutschen Behörden wollen Lauck – anders als sonst bei Ausländern üblich – nicht vor Ede der Strafe freilassen, um nicht in den Verdacht zu geraten, Nazis zu milde zu behandeln. Doch ist das auch rechtsstaatlich und im Einklang mit dem Gebot der Meinungsfreiheit? Ein Essay ■ Von Horst Meier
■ Nach beinahe 28 Jahren löst sich die Rote Armee Fraktion auf – ein längst überfälliger Schritt. In ihrer Erklärung romantisiert die Guerilla den bewaffneten Kampf und bezeichnet ihre tödlichen Aktionen als Versuche der Befreiung
■ Bis in die jüngste Vergangenheit hielten die Päpste an ihrem Dogma fest, wonach Juden „Christusmörder“ seien und ausgegrenzt gehörten. Papst Pius XII. widersprach den Nazis kaum