Dieser Börsenboom ist anders: Erstmals investieren Schwellenländer wie China bei uns. Das bringt die deutschen Steuer- und Rentenreformen ziemlich durcheinander
Mikrodarlehen an Frauen gelten als Wundermittel der Entwicklungshilfe. Dass aus der guten Idee ein neoliberales Instrument geworden ist, wird geflissentlich übersehen.
Sollte sich Deutschland im „Wettbewerb um die besten Köpfe“ an den USA orientieren? Wer eine solche Migrationspolitik fordert, sollte Nebenwirkungen nicht verschweigen
Brasilien will, wie Thailand und Indien, selbst billige Aidsmedikamente herstellen – und die Patente dafür ignorieren. Das ist ein notwendiger, überfälliger Schritt, ist die brasilianische Gesundheitsexpertin Eloan Pinheiro überzeugt
Das heutige Patentrecht setzt die falschen Forschungsanreize. Es lohnt sich finanziell am meisten, für verbreitete Leiden in den Industrieländern Medikamente zu entwickeln. Forschung für Arme lohnt sich nicht, meint Oliver Moldenhauer
Wenn Europa mehr Arbeitsplätze will, muss es sich verschulden – und in Klimaschutz investieren. Falls der Versuch nicht funktioniert, wurde wenigstens dem Klima geholfen
Das neoliberale Bündnis von Nationalstaaten und Kapital ist ein Auslaufmodell, sagt Soziologe Ulrich Beck. Das Weltwirtschaftsforum in Davos zeige, dass nun Zivilgesellschaft und Konzerne an einem Strang ziehen
Schnelle Gourmet-Tour auf Kreta: Großartige Menüs pauschal in vier Tagen. Kulinarische Höhepunkte, die die Köstlichkeiten der Insel wie Thymianhonig und Olivenöl groß herausbringen
Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz plädiert für weniger Markt und mehr Politik, um den globalen Handel gerechter zu gestalten. Und hofft, dass Hugo Chávez und Evo Morales nachhaltige ökonomische Verbesserungen gelingen
Die rohstoffreichen Länder sind gleichzeitig oft die ärmsten, weil korrupte Politiker und internationale Konzerne den Profit abschöpfen. Dagegen helfen nur Transparenz und Bloßstellung der Täter, sagt Patrick Alley von Global Witness
Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. Das ist kein Schicksal, sondern Produkt des globalen, vom Westen beherrschten Wirtschaftssystems, meint der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler
Für die Entwicklungsländer bringen die aktuellen Verhandlungen bei der Welthandelsorganisation WTO nichts. Sie bleiben der Lieferant billiger Rohstoffe. Das kann aber nicht das Interesse der EU sein, sagt der Agrarexperte Lorenzen
Ein Jahr Klimaschutzprotokoll: Im Kampf gegen die Erderwärmung gibt es zwar erste Erfolge. Dennoch kommt der notwendige Strukturwandel in der Energiewirtschaft zu langsam, meint Klimaforscher Peter Hennicke
Die Massenproteste in der muslimischen Welt haben wenig mit dem Abdruck der umstrittenen Karikaturen in Dänemark zu tun. Sie sind eher Ausdruck eines tief sitzenden Traumas der arabischen Welt, meint Daniel Cohn-Bendit
Der Erdölspezialist Kenneth S. Deffeyes hat berechnet, dass die globale Ölförderung heute ihr Maximum erreicht hat. Von nun an wird der Ölfluss kontinuierlich zurückgehen. Da es an Alternativen fehlt, brauchen wir bald viele Karotten
Gerhard Schröder inszenierte seinen Solo-Auftritt bei „Christiansen“, als wär’s ein TV-Duell ohne Gegnerin gewesen. Fragen begegnete er souverän, kumpelig, kenntnisreich – je nach Bedarf
Lange haben die Industriestaaten das drohende Ende des Erdöls ignoriert. Heute ist der künftige Ressourcenmangel offenbar, ebenso die Konzepte zur Bewältigung der Krise
NEUE KAPITALE KRITIK (3): Den Grünen ist die enttäuschte Liebe der SPD zur Großindustrie fremd. Münteferings Kritik ist unglaubwürdig – und ihr fehlt die ökologische Dimension