■ Bei den Wahlen in Berlin kann SPD-Spitzenkandidat Walter Momper 22 Prozent einfahren, während die CDU rund 40 Prozent erreicht. Die PDS holt auch im Westen Stimmen, die Grünen verlieren dagegen überall
■ Ein Kleinunternehmer puscht die solare Energiewende. Der Bund der Energieverbraucher bietet zwar preiswerte Solaranlagen zur Wärme- und Stromgewinnung an. Dennoch sollte man vor dem Kauf mehrere Angebote einholen
Süddeutschland wird sich Mitte kommender Woche vor Besuchern kaum retten können. Die Gäste werden alle erwünscht sein: Sonnenpilgerer, die ihre einzige Chance in ihren Leben nutzen möchten, eine Sonnenfinsternis direkt in ihrer Nähe erleben zu können. Anders als Menschen früher fehlt ihnen freilich die Angst vor Katastrophen wegen der natürlichen Verdunkelung bei Tag. Ein Wissenschafts- und Herzensreport ■ von Matthias Urbach
Ob Love Parade, Deutschlandfest oder Luxemburg-Liebknecht-Demo: In Berlin verzeichnen Massenveranstaltungen Besucherzuwächse wie nirgends in Deutschland. Kein Wunder: Die Stadt bietet beste Bedingungen fürs organisierte Herumlaufen ■ Von Jürgen Kiontke
Am Kitsch scheiden sich die Geister. Was dem einen unerträglich zuckrig erscheint, versetzt den anderen in Entzücken. Schwule gehören meist in die zweite Kategorie. Sie sind es auch, die den Kitsch zur Kunstform erhoben haben. Nicht erst seit Pierre et Gilles erschaffen schwule Fotografen verzauberte Gegenwelten, in denen einfach alles blinkt und strahlt. Denn eins ist den Homos klar: Die Welt könnte schöner sein. Gut, daß sie die Vergeblichkeit dieses Wunsches mit Humor nehmen ■ Von Reinhard Krause
■ Nach dem Abbruch der Gespräche zwischen Vertretern der Nato und der jugoslawischen Armee nimmt die Nato ihre Luftangriffe wieder auf. G-8-Staaten konnten sich zunächst nicht auf Kosovo-Resolution einigen
Am Sonntag wird sein Nachfolger gewählt. Bundespräsident Roman Herzog wird dann nach fünf Jahren Abschied von seinem Amt nehmen. „Schlitzohr mit Tiefgang“ wurde er genannt, andere hießen ihn „Präsident Geradeheraus“. Angetreten im Schatten von Richard von Weizäcker, hatte er keinen leichten Start. Kritiker sahen in ihm eine Notlösung. Während viele Bürger von dem früheren Bundesverfassungsrichter geistige Führung erwarteten, hat der Bayer Roman Herzog sein Amt oft selbstironisch gestaltet – der Präsident ls erster Angestellter im öffentlichen Dienst. Bemerkungen über den Mann, der nicht Richard II. sein wollte ■ von Patrik Schwarz
Berlin hat noch alles verkraftet. Die Blockade Ende der vierziger Jahre, den Mauerbau, Achtundsechzig und in dessen Gefolge die Einwanderung schwäbischer und fränkischer Exilanten, auch den Fall der Mauer und zuletzt die Love Parade. Die parlamentarische Instandbesetzung des Reichstags wird die Stadt ebenso gut überstehen. Aber hat das überhaupt etwas mit Deutschland zu tun? Mit Hauptstadt womöglich? ■ Von Jan Feddersen
Zwanzig Jahre gibt es sie nun, die sogenannte alternative Tageszeitung namens taz. Legionen von Journalisten haben in diesem Blatt seither gearbeitet. Viele hofften, selbstbestimmter, wahrhaftiger und aufklärender arbeiten zu können. Einige gingen eilig, um woanders Karriere zu machen. Andere verließen die taz aus enttäuschter Liebe. Ein Ehemaliger aus frühen taz-Jahren hat sich den heutigen taz-Alltag angeschaut. Herausgekommen ist eine Liebeserklärung ■ von Tom Schimmeck
Nicht nur in Sachsen, überhaupt in der früheren DDR steigt die Zahl von Rechtsextremen. Gewalt gegen Ausländer, so scheint es, ist ein ostdeutsches Problem. Eifrig wird nach den Ursachen für dieses Phänomen gesucht. Die sozialistische Erziehung der DDR, der Zwang zum Kollektiv, heißt es, sei schuld. Doch Neonazismus gibt es auch im Westen – trotz aller Reformpädagogik. Die Jugend antwortet mit Schlägen gegen das Fremde. Haben beide Systeme versagt? ■ Von Uta Andresen