Political Studies (V): Sollte Schwarz-Gelb im September an die Macht kommen, werden Kirche und Kapital mit ihren ganz unterschiedlichen Spielarten reaktionärer Politik für ordentlich Trouble sorgen
Der alte Vergangenheitsbewältigungskitsch der Deutschen war immer noch besser als das Geschichtsgeraune im Fernsehen und der Hitler-Hype im Kino, meint der Professor für Visuelle Kommunikation Diedrich Diederichsen
Was kann es an Intensität mit Sex und Gewalt aufnehmen? Die Kunst? Der Liebestod? Die Wiederbegegnung mit Arthur Penns „Bonnie und Clyde“ im Kino erinnert nicht nur an die Romantisierung individuellen Desperadotums in den 60ern, sondern auch an eine vergessene Dramaturgie der Blicke
Hatte er selbst nicht alle Formen der Erniedrigung und Beleidigung zu inszenieren gewusst? Zwei Abende an der Volksbühne feierten den Regisseur Rainer Werner Fassbinder, der jetzt 60 Jahre alt geworden wäre: Gut, dass im Rangeln um die Deutungshoheit auch ein paar Filme zu sehen waren
Die Schuld an den „neuen Unterschichten“ ist nicht nur bei Wirtschaftsliberalen zu suchen – auch linke Theorie fand zuletzt an Gleichheit wenig Interesse
Verweise auf Frauen: Das Musikensemble Zeitkratzer torpedierte bei seinem Auftritt in der Volksbühne so hingebungsvoll die Erwartungshaltungen, wie es vorher alle von ihm erwartet hatten – „neue Musik“, gespielt an der Grenze der Belastbarkeit
Ohne Geständniszwang geht gar nichts: Alfred Kinsey wollte die menschliche Sexualität mit den Mitteln des Positivismus erfassen. Bill Condons Biopic „Kinsey“ lässt jede Skepsis darüber vermissen
Die härteste Band Deutschlands: Antonia Ganz hat über Max Müllers legendäre Band Mutter eine Dokumentation gedreht – „Wir waren niemals hier“ läuft im Panorama
Man wünscht sich, auch im richtigen Leben die sichtbare Welt so wahrzunehmen: „Ten Skies“ und „13 Lakes“ von James Benning (Forum) geben der Zeit und der Ferne ihre Aura wieder. Man verliert sich in Wasserflächen und barocken Wolken