Trotz gesellschaftlichem Rechtsruck kämpfte die Neonazi-Szene in Baden-Württemberg lange mit Bedeutungsverlust und Nachwuchssorgen. Seit dem Sommer 2024 scheint sich die Situation zu ändern. Neue Gruppen wie „Der Störtrupp“ fallen vor allem bei Protesten gegen den Christopher Street Day auf.
Mit der „Nationalrevolutionären Jugend“ ist seit Mitte 2024 eine Neonazi-Organisation im Südwesten aktiv, die junge Menschen mit Gewaltvideos und NS-Rhetorik rekrutiert. Kontext hat recherchiert, wie die Organisation vorgeht.
Ein Polizist aus Baden-Württemberg prahlt mit Gewalt gegen „Zecken“ und verschickt über WhatsApp Hakenkreuze. Intern sind die menschenverachtenden Inhalte auf dem Handy des Beamten seit 2017 bekannt. Bald soll eine disziplinarrechtliche Maßnahme folgen, teilt das verantwortliche Präsidium mit.
Nach einem rechten Überfall auf ein Straßenfest erheben Veranstalter Vorwürfe gegenüber der Polizei. Diese habe die Gefahr von rechts nicht ernst genommen.
Rechtsextreme Straftaten nahmen zuletzt drastisch zu. Auch im multikulturell geprägten Bad Cannstatt sind die Folgen zu spüren. Nach einem Angriff auf den queeren Club Sunny High will die linksalternative Szene klarmachen, dass sie sich nicht einschüchtern lässt.
Jannis Große ist Fotojournalist und hat 2017 die Besetzung des Kohlekraftwerks Weisweiler bei Aachen dokumentiert. Der Stromkonzern RWE hat ihn daraufhin verklagt. Und will mehr als zwei Millionen Euro Schadenersatz.
Als Nazis sehen sie sich nicht, die am Samstag mit wehenden Deutschland-fähnchen durch Stuttgart marschiert sind. Angemeldet von der „Querdenken“-Szene, waren Kundgebung und Demo jedoch nach Rechtsaußen mehr als offen.Auch deswegen stelltenAntifaschist:innensich ihnen in den Weg.