■ Zeitungszusteller, Kassiererinnen, Kellner arbeiten häufig in sogenannten 620-Mark-Jobs ohne Sozialabgaben. Rot-Grün will das ändern. Mini-Jobber sollen zumindest Rentenbeiträge zahlen, hinzuverdienende Hausfrauen auch Krankenversicherung. Wem nützt die neue Abgabenlast? Erst mal vor allem den Sozialkassen
■ Die rot-grüne Zeit hat begonnen. Doch das Politische ist privat. Und da hakt es: Viele Menschen haben die neue Situation noch nicht verinnerlicht. Wie wird sich mein Leben ändern? Bin ich bereit für die Zukunft? Die taz will Ihnen helfen, den Umbruch zu meistern. Machen Sie sich bereit für 16 Jahre Rotgrün. Beantworten Sie die vierzehn Fragen. Lassen Sie nichts aus, fügen Sie nichts hinzu. Mit jeder Frage können Sie Punkte sammeln. Am Ende wissen Sie: Bin ich fit für Rot-Grün?
■ Neue Sanftmut bei den Grünen: Ob in der Frage der Frauenquote bei der Postenverteilung oder beim Streit um die Bundestagsmandate der Minister - Kritik bleibt vorhersehbar folgenlos
■ Albaniens Oppositionsführer geht es nicht um Demokratie. Der frühere Leibarzt von Diktator Enver Hodscha will wieder Präsident werden – und dazu scheint ihm jedes Mittel recht zu sein
■ Ärgern Sie sich jeden Monat über hohe Arbeitslosenzahlen? Das muß nicht sein! Denn nicht die Statistik ist das Problem, sondern ihre Interpretation. Ob erwerbstätig oder ohne Job, mit dieser Anleitung können auch Sie Ihre ganz persönliche Trendwende begehen. Alles wird besser!
■ Vor dem amerikanisch-russischen Gipfeltreffen: Der designierte Premierminister Viktor Tschernomyrdin muß sich seine Wahl durch das Parlament in Moskau teuer erkaufen. Mit seiner Ernennung wird die politische Macht von Präsident Boris Jelzin kräftig beschnitten
■ Während Rußlands Premier in spe, Tschernomyrdin, noch vorgibt, die radikalen Sanierungsmaßnahmen seines Vorgängers in Angriff nehmen zu wollen, propagiert eine Kommission unter Beteiligung des Premiers, des Parlaments und der Zentralbank die Rückkehr zum Staatskapitalismus
■ Die Preise in Rußland halten inzwischen mit der neuen Rubelrealität Schritt: Wer keinen Acker auf dem Lande oder Dollar-Rücklagen besitzt, den bringen die Preissteigerungen jetzt in arge Bedrängnis
■ Schon lange hat Boris Jelzin nicht mehr so schwach dagestanden. Mit der Wiederberufung Wiktor Tschernomyrdins zum Regierungschef hat Rußlands Präsident den Bock zum Gärtner gemacht. Denn der Mann, der Rußland jetzt vor Währungsverfall und Staatsbankrott bewahren soll, hat seinem Land in den letzten Jahren einen nicht geringen Teil der Misere eingebrockt.
■ Fürst Vadim Olegowitsch Lopuchin, Vize-Marschall des Russischen Adelskonvents, schmerzt die „würdelose“ Veranstaltung in St. Petersburg: „Das ist eine Posse, ich schäme mich für unser Land“
Hätte Gary Lauck in Deutschland bloß ein paar Kilo Haschisch unter die Leute gebracht, befände er sich als US-Bürger längst wieder auf freiem Fuß. Doch der Mann, der jahrelang Deutsche mit nazistischem Propagandamaterial versorgte, muß die vier Jahre Gefängnis absitzen, die das Hamburger Landgericht vor knapp zwei Jahren gegen ihn verhängte – wegen fortgesetzter Volksverhetzung und Aufstachelung zum Rassenhaß. Die deutschen Behörden wollen Lauck – anders als sonst bei Ausländern üblich – nicht vor Ede der Strafe freilassen, um nicht in den Verdacht zu geraten, Nazis zu milde zu behandeln. Doch ist das auch rechtsstaatlich und im Einklang mit dem Gebot der Meinungsfreiheit? Ein Essay ■ Von Horst Meier