Dass die Realos jetzt den Durchmarsch planen, ist nicht überraschend. Doch es besteht die Gefahr, dass sie Trittins Fehler wiederholen – nur in die andere Richtung.
Sich über den Aufsichtsrat der Bahn zu ärgern, greift zu kurz: Stuttgart 21 war von Anfang an so konstruiert, dass eine ordentliche Aufsicht nicht greift.
UMFRAGE 54 Prozent der Baden-Württemberger lehnen das Bahnprojekt inzwischen ab, wie eine im Auftrag der taz und der Wochenzeitung „Kontext“ erstellte Emnid-Umfrage ergibt. Bei der Volksabstimmung im November 2011 hatten sich noch 59 Prozent dafür ausgesprochen. Seither sind die veranschlagten Kosten um die Hälfte gestiegen, zuletzt war von 6,8 Milliarden Euro die Rede. Auch die Proteste werden wieder stärker ➤ SEITE 3
Der Protest gegen Stuttgart 21 will einfach nicht in sich zusammenfallen. Das ärgert auch die gar nicht mehr so neue Landesregierung. Denn inzwischen gibt es Jahrestage von Ereignissen, die in die grün-rote Herrschaftszeit fallen. Die Rodung des Schlossgartens zum Beispiel. Am Donnerstag war das ein Jahr her, die Überwachung der Bürger hat das Kabinett Kretschmann nahtlos übernommen
STUTTGART 21 Das Bundesverkehrsministerium zweifelt an der Finanzierung des unterirdischen Bahnhofsprojekts. In Bürokratendeutsch heißt es: „Die Argumente, eine weitere Finanzierung nicht abzulehnen, sind zu schwach.“ Ministerpräsident Kretschmann: „Mir gebet nix“ ➤ SEITE 3
Eigentlich wäre er ein Kandidat für Nils Schmid. Marco Wehner war einer der besten Frankfurter Steuerfahnder, seine Arbeit hat Millionen Euro in die Staatskasse gespült. Insbesondere hatten er und seine Frankfurter Kollegen die Banken im Visier. Heute arbeitet er als Fahrlehrer in Fulda, zwangspsychiatrisiert und zwangspensioniert mit 39 Jahren