Reagieren auf den Rückschritt: Der Braunschweiger Rabbiner Jonah Sievers erklärt, warum er trotz des päpstlichen Affronts gegen die Juden zum Katholikentag nach Osnabrück fährt – und worin genau das Ärgernis an der neu formulierten Karfreitagsfürbitte besteht
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Vorarbeiten für den „Generalplan Ost“ der Nazis entscheidend mitfinanziert. Warum Wissenschaftler sogar stolz auf ihre Zuarbeit waren, erklärt Willi Oberkrome. Er hat im DFG-Auftrag eine kritische Ausstellung kuratiert, die heute in Hamburg eröffnet wird
Mekonnen Shiferaw ist gebürtiger Äthiopier. Seit 1996 leitet er in Hellersdorf das interkulturelle Zentrum "Haus Babylon" - obwohl ihn Neonazis und Anwohner anfeinden. Wie hält er das aus?
Auch Afrikaner kamen ins KZ. Als freie Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstätte Hamburg-Neuengamme forscht die Historikerin Rosa Fava seit Jahren über das Thema. Sie bietet Führungen an und hat Unterrichtsmaterial entwickelt
Johann Smidt taugt nicht für Feierlichkeiten – aber die Frage, wozu Stadtstaaten in föderalen Systemen taugen, lässt sich mit ihm gut erörtern. Zum 150. Todestag veranstaltet das Bremer Staatsarchiv eine Tagung zu dem Strategen und erbitterten Judenhasser, ohne den Bremen keinen Hafen hätte.
Die Befürworter einer Umbenennung der Treitschkestraße haben in der BVV Steglitz-Zehlendorf eine Mehrheit. Da aber jede Partei einen anderen Namensvorschlag hat, kommt es zu keiner Einigung
Der Computer-Pionier Joseph Weizenbaum gilt in seiner Zunft als Dissident. Der 84-Jährige war der Taufpate des Hamburger Instituts für Informatik und hat insbesondere dessen kritischen Zweig beeinflusst. Heute wird der Dokumentationsfilm „Weizenbaum. Rebel at Work“ in Hamburg gezeigt
Mit dem Sportgerichtsurteil zu den antisemitischen Ausfällen beim Spiel in der Berliner Kreisliga B zwischen TuS Makkabi und der VSG Altglienicke will sich keine der betroffenen Parteien abfinden
Daniel Alter gehört zu den ersten drei Rabbinern, die seit der Shoa in Deutschland ordiniert wurden. Seit September wirkt er in Oldenburg und Delmenhorst. Im Gespräch erzählt er über eine Begegnung in Yad Vashem, das Syndrom der zweiten Generation und die Frage: Kippa oder Baseballcap?
Erstmals wird es in Hamburg am 9. November zur Erinnerung an die Pogrome von 1938 eine „Nacht der Jugend“ geben. KZ-Überlebende monieren das auch aus Musik und Tanz bestehende Programm. Helmut Hafner, der seit 1998 die Bremer Jugendnacht organisiert, findet den Ansatz richtig
Eine Studie macht einen Rückgang von Gewalt und Rassismus in deutschen Fußballarenen aus. Der Fremdenhass ist dabei freilich nicht kleiner geworden, er sucht sich bloß neue Wege und Orte
Fast alle Mitglieder der Jüdischen Gemeinde von Delmenhorst kommen aus der ehemaligen Sowjetunion. Dass sie in Deutschland heutzutage mit Nazis konfrontiert sind, überrascht die meisten. Viele beteiligen sich deshalb an der Bewegung gegen ein Schulungszentrum für Neonazis mitten in der Stadt
Bei seiner Gründung vor 40 Jahren war das „Institut für die Geschichte der deutschen Juden“ in Hamburg Deutschlands erste Forschungseinrichtung für deutsch-jüdische Geschichte. Die ist an der Elbe besser erforscht als vielerorts sonst, nach dem besten Weg zum Publikum aber wird weiter gesucht