Thomas Meinecke schreibt an seinem Projekt der postkolonialen Literatur weiter: Sein neuer Roman „Hellblau“ liest sich oft genug wie ein Bastard aus Detektivgeschichte, Science-Fiction und Historienroman. Was ihn glaubhaft macht, ist, wie er das Vorgefundene mit Schick und Begeisterung vermittelt
Gemeinsam Geschichte bewältigen: Das Jüdische Museum Fürth hat den Film „Jud Süß“ gezeigt. Deshalb gibt es nun einen Streit – wird die Aufklärung über die Täter zu einem Zynismus gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus?
Der Berliner Filmkritiker Frank Noack hat eine umfangreiche Biographie über Veit Harlan verfasst. Mit erstaunlichen Ergebnissen: „Jud Süß“ spricht da gegen eine antisemitische Haltung des Regisseurs
Spiegelt sich der Antisemitismus Richard Wagners in seinem Werk wider? Neue Beiträge weisen in seinen Musikdramen verborgene rassistische Anspielungen nach
■ Die jüngsten antijüdischen Ausfälle geben Rußlands Kommunisten keinen Anlaß zur Sorge. Im Gegenteil: Mit einem Rundfunkrat wollen sie das staatliche Fernsehen jetzt auf Linie bringen
Martin Walser und das Wegschauen. In der Debatte über das Gedenken muß den Gefahren paradoxer Reaktionen Rechnung getragen werden. Nachbeugende Analeptika zur deutschen Gedächtniskultur ■ Von Daniele Dell'Agli
■ Schon wieder eine Friedenspreis-Rede als Skandalon. Zu den Reaktionen auf Martin Walsers Innerlichkeitsschuldverarbeitung. Genaues Hinhören wäre allerdings die erste Kritikerpflicht
■ betr.: „Manisches Verlangen nach Arbeit“ (Eine antiquierte linke Kapitalismuskritik sowie eine krude Faschismusanalyse beför dern den Aufstieg der nationalen Sozialisten), taz vom 7.9.98
Späte Besinnung in Bayreuth: Ein historisches Symposium beschäftigt sich mit Wagners Antisemitismus. Auch Israelis drängen auf Enttabuisierung ■ Von Manfred Otzelberger