Der politische Alternativkarneval im Rheinland feiert sich selbst, belacht das rot-grüne Elend in Bonn und hat seinen Skandal in Köln ■ Aus Aachen, Bonn und Kölle Bernd Müllender
„Wenn freilich die Lampe in meinem Zimmer brennt...“ Der Briefwechsel zwischen Hannah Arendt und Martin Heidegger gibt Zeugnis einer unterbrochenen, doch ungebrochenen Liebe zwischen den ungleichen Philosophen. Eine Beziehung am Holzweg ■ Von Marie Luise Knott
Sein Vater war Jude und hat 1941 Selbstmord begangen, ihr Vater war SS-Offizier. Gerhard Müller und Hannelore Primus sind ein Paar. Für den Umgang mit der Vergangenheit haben sie sich therapeutische Hilfe gesucht ■ Aus Bad Soden Jens Rübsam
Martin Walser und das Wegschauen. In der Debatte über das Gedenken muß den Gefahren paradoxer Reaktionen Rechnung getragen werden. Nachbeugende Analeptika zur deutschen Gedächtniskultur ■ Von Daniele Dell'Agli
Sein Projekt war die Entzifferung der Fremde. Die Angriffe des Poststrukturalismus überstand Claude Lévi-Strauss, der Entdecker des „wilden Denkens“, mühelos. Der wissenschaftliche Schriftsteller und letzte Abgesandte der Republik des Geistes wird 90 ■ Von Walter van Rossum
In Polen gehören Demonstrationen und Straftaten von Rechtsradikalen zum Alltag. Antifaschistische Gruppen versuchen sich dagegen zu wehren. Doch den ganz heterogenen Organisationen fehlt der nötige Rückhalt ■ Aus Warschau Gabriele Lesser
Bitte keine Generalweltanbrennung! Theodor Fontane, der morgen vor hundert Jahren starb, war als Bürger ein unsicherer Kantonist: stockkonservativ und antisemitisch. Seine Werke aber gehörten zur „Moderne“ und wiesen voraus ins 20. Jahrhundert ■ Von Bernd Balzer
Freiheit ohne Bildung ist gefährlich: Der Politologe und Soziologe Siegfried Landshut wird wiederentdeckt. Er wollte die Politik als intellektuelles Programm vor der Gesellschaft einerseits und vor dem Staat andererseits retten ■ Von Karin Wieland
Nicht Fremdheit macht aggressiv, sondern Aggression macht die anderen fremd. Fremdheit ist das Bemühen, sich den anderen vom Leib zu halten ■ Von Birgit Rommelspacher
François Furet hat mit seinem Buch „Das Ende der Illusion“ auch in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Mit großen Strichen skizzierte er die Geschichte der letzten 200 Jahre. Er starb am Samstag im Alter von 70 Jahren ■ Ein Nachruf von Iring Fetscher
■ Winterfeld wird ab Anfang 1990 zur neuen Heimat für jüdische Emigranten aus der Sowjetunion. Wie reagierten die Alteingesessenen? Eine ethnologische Studie